Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz im Bereich der Aquakultur: Verbesserung des Tierschutzes bei Betäubung und Schlachtung von Regenbogenforellen und Karpfen in Fischzuchten mit unterschiedlichen Vermarktungsstrategien
Titel (englisch): Model and demonstration project on animal welfare in aquaculture: improvements of animal welfare during stunning and killing of rainbow trout and carp at aquaculture farms using different marketing strategies
Beschreibung (dt.): Für die Bereitstellung von Fisch als Lebensmittel guter Qualität spielt die Vorbereitung auf die Schlachtung und die Schlachtung selbst eine entscheidende Rolle. Ein schonender Umgang mit Fischen bei der Schlachtung ist auch durch rechtliche Regelungen vorgeschrieben und wird von Verbrauchern erwartet. Das beantragte Vorhaben soll dies in der fischereilichen Praxis sicherstellen, indem moderne Betäubungs- und Schlachtverfahren von Forellen und Karpfen den Erfordernissen der unterschiedlich strukturierten deutschen Aquakulturbetrieben angepasst und modellhaft in Praxisbetrieben eingeführt werden. Ein Projektbeirat mit in Fischhaltung, Betäubung oder Tierschutz bei Fischen erfahrenen Personen, begleitet das Projekt. Ziel ist es, Teichwirten größere Unterstützung bei der Ausübung ihrer Tätigkeit des Schlachtens von Fischen zu bieten. Auch sollen andere Berufsgruppen, wie Fachverbände, Tierärzte, oder Behördenvertreter angesprochen werden, da in diesen Bereichen ein Informationsdefizit, aber zugleich auch ein großes Interesse an tierschutzkonformen Betäubungs- und Schlachtmethoden für Fische vorhanden ist. In 14 Aquakulturbetrieben mit unterschiedlicher Betriebsstruktur soll zunächst der Kenntnisstand über Betäubungs- und Schlachtverfahren erfasst, in der Praxis wissenschaftlich begleitet und im Hinblick auf mögliche Verbesserungen ausgewertet werden. Aus den Ergebnissen werden für unterschiedliche Betriebsstrukturen geeignete Verfahren identifiziert, möglicher Verbesserungsbedarf abgeleitet und Handlungsempfehlungen erarbeitet, die für Betäubung und Tötung zuständige Personen in die Lage versetzt, die Effektivität der Betäubung selbst überprüfen zu können. Empfehlungen werden in Form von Schulungsmaterialen für Fischwirte und für andere mit der Betäubung und Schlachtung von Fischen betrauten Personen, entwickelt. Durch Schulungen auf Demonstrationsbetrieben und auf anderen Fortbildungsveranstaltungen sollen die Kenntnisse möglichst weit verbreitet werden.
Beschreibung (engl.): For the supply of fish as food of high quality, the process of harvesting is of fundamental importance. A respectful handling of fish during stunning and killing procedures is also required by legal regulations and is expected by the consumers. That animal welfare is safeguarded in the everyday praxis of aquaculture is intended by the present project, which aims to assure that up to date procedures for stunning and killing of rainbow trout and carp will be adapted to the needs of the highly diverse aquaculture farms in Germany and then established in example farms. A board of advisors with members experienced in fish farming, stunning of fish, or animal welfare will be appointed to support the project. The aim of the project is to provide support to fish farmers during the praxis of slaughtering their fish. Furthermore, other occupational groups, such as veterinarians, professional bodies, or administrative officers will be approached helping them to reduce their lack of knowledge and satisfy their need for information on humane procedures for stunning and killing of fish. In 14 aquaculture farms with a large diversity of different farming strategies, the status of knowledge on the procedures for stunning and killing of fish will be recorded, and evaluated with regard to possible improvements. Based on the results, amended procedures will be developed and well adapted for farms with different marketing strategies. This should enable the personnel involved in the slaughtering process to improve the procedures and to analyse and ensure the effectiveness of the stunning method used. Recommendations will be developed and provided as training material for fish farmers and for other professionals in charge with stunning and killing of fish. By the organisation of training courses on example farms and of further advanced training courses the improved skill will be disseminated.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens „Verbesserung des Tierschutzes bei Betäubung und Schlachtung von Regenbogenforellen und Karpfen in Fischzuchten mit unterschiedlichen Vermarktungsstrategien“ wurde die Betäubung und Schlachtung in 24 Fischhaltungsbetrieben in Deutschland dokumentiert. Zudem wurden Proben des Wassers und der Fische auf verschiedene Parameter, die als Indikatoren für die Belastung der Fische gelten, untersucht. Anhand der Dokumentation und der Ergebnisse der Laboruntersuchungen wurden die Betäubungsmethoden „Kopfschlag“, „Elektrische Durchströmung“ sowie die Kombination der elektrischen Durchströmung mit einem anschließenden Kopfschlag evaluiert. Die Kombination führte zu einer sofortigen Betäubung, die durch den Kopfschlag jedoch für einen längeren Zeitraum anhielt. Es stellte sich heraus, dass für Regenbogenforellen sowohl der Kopfschlag als auch die elektrische Durchströmung bei korrekter Durchführung zu einer sicheren Betäubung führen. Eine Kombination beider Methoden, wobei zunächst eine elektrische Durchströmung und anschließend ein Kopfschlag durchgeführt wurden, erwies sich als sicherste Betäubungsmethode. Unterschiede in der Stressbelastung der Regenbogenforellen wurden bei den untersuchten Methoden nicht festgestellt. Für Karpfen stellte sich die Kombination von elektrischer Durchströmung und anschließendem Kopfschlag als wirkungsvolle Betäubungsmethode heraus. Die Betäubung nur mittels Kopfschlag oder nur mittels elektrischer Durchströmung ist aber ebenfalls zulässig. Unterschiede in der Stressbelastung konnten aufgrund der großen individuellen Schwankungen der Werte ebenfalls nicht festgestellt werden. Bei der Evaluierung der Betäubungsmethode „Elektrische Durchströmung“ erwiesen sich sowohl die Leitfähigkeit des Wassers als auch die Dauer der Durchströmung als wichtig. Die Leitfähigkeit im Wasser sollte demnach in einem Bereich von 600 bis 1000 μS/cm liegen, um eine optimale Durchströmung des Fisches und auch des Gehirns zu gewährleisten. Für Regenbogenforellen empfiehlt sich eine Betäubungszeit von 2 Minuten und für Karpfen eine Betäubungszeit von 5 Minuten. Durch diese Dauer kann sichergestellt werden, dass der Zustand der Wahrnehmungslosigkeit bis zur Schlachtung, die unmittelbar im Anschluss an die Betäubung erfolgen sollte, anhält. Die Empfehlungen können in zwei Broschüren, jeweils eine Broschüre für Regenbogenforellen und eine Broschüre für Karpfen, nachgelesen werden. Außerdem liegen hierrüber zwei Schulungsfilme vor.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2014 / Ende: 31.12.2016
Ausf. Einrichtung: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover - Institut für Parasitologie - Abt. Fischkrankheiten und Fischhaltung, Hannover
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz
Schlagworte: Lebensmittelqualität, food quality, Schlachtung, slaughter, Fische, fish
Förderkennzeichen: 2813MDT903
Dokument zum Download: 2813MDT903_Abschlussbericht.pdf (1,6 MB)

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