Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Preisbildung bei Auktionen auf dem Bodenmarkt: Analyse der Unterschiede zwischen Landwirten und Nichtlandwirten
Titel (englisch): Price formation in land market auctions: Analysis of differences between farmers and non-agricultural investors
Beschreibung (dt.): Das Ziel dieses Projekts ist die Analyse von Auktionen in landwirtschaftlichen Bodenmärkten in Deutschland mit besonderem Augenmerk auf die Wettbewerbsposition aktiver Landwirte im Vergleich zu Nichtlandwirten. Dafür soll zunächst die Relevanz verschiedener Auktionsformen auf dem deutschen Bodenmarkt mittels einer Literaturanalyse sowie einer Internetrecherche eruiert werden. Darauf aufbauend wird die Bedeutung von unterschiedlichen Bietergruppen mit unterschiedlichen Motiven wie Landwirte versus Nichtlandwirte (asymmetrische Bieterstrukturen) in Bodenmarktauktionen empirisch analysiert. Zu diesem Zweck sollen die unterschiedlichen Motive von Marktteilnehmern auf Basis eines Onlinefragebogens sowie durch gezielte Interviews untersucht werden. Mittels einer strukturellen Schätzung für Auktionsdaten soll dann der Effekt der Bietergruppen mit unterschiedlichen Bieterstrategien auf die Preisbildung in Auktionen quantifiziert werden. Vorliegende Daten erlauben eine tiefgehende Analyse für Auktionen Ostdeutschland für die letzten 10 Jahre. Es ist geplant, die Datenbasis im Rahmen des Projektes zu erweitern und die Analysen ebenfalls für westdeutsche Länder durchzuführen. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber liefern, wie Entwicklungsmöglichkeiten für aktive Landwirte, potenzielle Existenzgründer sowie für den ländlichen Raum durch aktuelle Entwicklungen des Bodenmarkts beeinflusst werden.
Ergebnis (dt.): Das Ziel dieses Projekts war die Analyse von Auktionen in landwirtschaftlichen Bodenmärkten in Deutschland mit besonderem Augenmerk auf die Wettbewerbsposition aktiver Landwirte im Vergleich zu Nichtlandwirten. Dafür wurde die Relevanz verschiedener Auktionsformen im deutschen Bodenmarkt mittels einer Literatur- und Internetrecherche eruiert. Darauf aufbauend wird die Bedeutung von Bietergruppen mit unterschiedlichen Motiven wie Landwirte versus Nichtlandwirte anhand eines Onlinefragebogens, strukturierten Interviews und mittels einer strukturellen Schätzung für Auktionsdaten empirisch untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass Bodenmarktauktionen oder auktionsähnliche Verfahren aus verschiedenen Gründen und in vielfältigen Ausgestaltungsformen durchgeführt werden. Gleichzeitig spielen Auktionen eine eher untergeordnete Rolle im Vergleich zu anderen Vermarktungsformen und können auf Grund der Privatisierungsgrundsätze mehrheitlich in den östlichen Bundesländern beobachtet werden. Interviews und der Onlinefragebogen zeigen eine Tendenz, dass Landwirte und Nichtlandwirte unterschiedliche Ziele verfolgen. Auf Basis der quantitativen Analyse zeigt sich, dass Landwirte und Nichtlandwirte sich für unterschiedliche Flächen interessieren können, was sich wiederum in unterschiedlichem Bietverhalten widerspiegeln könnte. Zum Beispiel kann eine geplante Verpachtung der Fläche potenziell zu anderer Zahlungsbereitschaft führen kann als eine anvisierte Selbstbewirtschaftung. Weitere Auswertungen des Bietverhaltens auf Basis von Auktions- bzw. Ausschreibungsergebnissen zeigen jedoch keine systematischen Unterschiede zwischen Landwirten und Nichtlandwirten und mögliche Unterschiede in den Wertschätzungen der Bietertypen spiegeln sich nicht systematisch in der Preisbildung wider.
Die Ergebnisse bieten somit keinen Anhaltspunkt für eine stärkere Regulierung von Bodenauktionen. Das schließt einen erhöhten Regulierungsbedarf in anderen Marktsegmenten nicht aus. Gleichzeitig deuten die Ergebnisse jedoch auf eine Notwendigkeit der Erhöhung der Markttransparenz, insbesondere der Preisbildung, hin. Durch eine verbesserte Datengrundlage können Informationsdefizite bei Marktteilnehmern reduziert werden und somit zur Markteffizienz beitragen.
Ergebnis (engl.): This project analyzes farmland auctions in Germany with a special focus on the competitive position of farmers compared to non-agricultural investors. The analysis is based on various means: First, the relevance of different forms of auctions in the German land market is investigated by reviewing the relevant literature and analyzing publicly available (online) data. Second, based on structured interviews and an online questionnaire, the motives for participation in auctions are investigated for different bidder groups such as farmers and non-farm investors are investigated with a focus on structured interviews. Third, bidders’ self-selection into auctions and bidding behavior is analyzed using farmland auction data and by means of structural estimation of auction data.
The results of the project can be summarized as follows: For the German market we find various reasons why land market auctions or auction-like procedures are carried out and various forms and respective auction designs are observed. Due to the privatization of farmland after the German reunification, farmland auctions are particularly prevalent in the eastern German federal states. However, compared to other market forms such as negotiations, auctions seem to play a minor role in the German farmland market. The results of the interviews and the online questionnaire suggest that farmers and non-farmers tend to pursue different objectives. Quantitative data-based analyses suggest differences between farmers and non-farmers with respect to their preferences for plot characteristics. Such differences may, in turn, be reflected in different bidding behavior and, for example, the willingness to pay for a lot may differ depending on the intention to lease or to operate the land. However, investigating bidding behavior based on observed auction or tender results show no systematic differences between farmers and non-farmers, and potential differences in the valuations between farmers and non-farmers are not reflected in auction results. Data show only small differences in the winning bids of farmers and non-farmers.
These results lead to the following conclusions. First, market transparency in agricultural land markets should be improved by fostering availability of market data. This concerns, for example, the recording of buyer and market mechanism types in public land transaction data. This, however, would require generally accepted definitions, for instance, regarding the classification of different buyer types. While such definitions are not yet available, the classification of buyer types derived in this project may provide a potential basis. This would offer a suitable base for future analyses. Second, land auctions are only of importance in the eastern German federal states, and will further lose importance with the end of the re-privatization process in 2030. While auctions are an efficient market mechanism, the acceptance among players in the land market seems low. Thirdly, our results do not provide any evidence for the regulation of farmland auctions beyond the existing regulations. The data we analyzed do not provide any indication of discrimination of farmers at land market auctions by excessive bids from non-farmers. At the same time, the results suggest that information deficiencies may lead to market inefficiencies, which, in turn, can affect productivity and resilience of farmers. This risk can again be mitigated by improving market transparency. Provision of data may thereby include transaction information with prices, detailed lot characteristics, the market mechanism, and the competition, e.g. the number of bidders, local market volume and expected future tenders.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2019 / Ende: 31.12.2019
Ausf. Einrichtung: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn
Themenfelder: Ökonomie, economy
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Regionen, regions, Ländliche Entwicklung, rural development, Boden (Bodenschutz, Bodenfruchtbarkeit, Bodenbearbeitung, Bodengesundheit), soil (soil conservation, soil fertility, soil cultivation, soil health), Markt, market, Agrarpolitik, agricultural policy
Förderkennzeichen: 2818HS001
Dokument zum Download: 2818HS001_Abschlussbericht.pdf (2,2 MB)

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