Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Innovative und nachhaltige weidebasierte Haltungssysteme für Milchkühe und Jungtiere
Titel (englisch): Innovative and sustainable grazing-based dairy systems integrating cows and young stock
Beschreibung (dt.): Das übergreifende Ziel des Projektes ist es, innovative, regional angepasste Beweidungssysteme für ökologisch wirtschaftende Milchkuhbetriebe im Südwesten Deutschlands zu entwickeln, die (i) den Biomasseertrag und die Futterqualität der Weidevegetation und die Grundfutteraufnahme der Tiere erhöhen, (ii) die gemeinsame Beweidung von Tieren unterschiedlicher Altersgruppen ermöglichen und somit die Tiergesundheit und das Tierwohl verbessern sowie iii) die Nachhaltigkeit und Resilienz der weidebasierten Milchproduktion fördern. Spezifische Arbeitsziele sind: - in einem partizipativen Ansatz innovative Beweidungssysteme und klimatische sowie vegetations- und tierspezifische Indikatoren als Grundlage für Managemententscheidungen zu entwickeln und zu testen; - entscheidende Faktoren für die Produktivität und den Futterwert der Weidevegetation, die Futteraufnahme, Gesundheit und Leistung der Tiere und die Proteinverwertung auf Tier-, Herden- und Betriebsebene zu analysieren; - den Beitrag innovativer Beweidungssysteme zur Verbesserung der Produktivität und Nachhaltigkeit der weidebasierten Milchkuhhaltung zu bewerten; und - die wissenschaftlichen und praxisrelevanten Ergebnisse des Projektes in verschiedenen Zielgruppen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene effektiv zu verbreiten. Das angestrebte Projekt nimmt direkten Bezug zu den Inhalten und Zielen des Förderprogrammes. So fördert die Umsetzung der im Rahmen des Projektes zu entwickelnden Beweidungssysteme die Produktivität und Resilienz des Graslands und weidender Rinder unterschiedlicher Altersgruppen und verbessert somit die Robustheit der ökologisch wirtschaftenden, weidebasierten Milchviehhaltung im Südwesten Deutschlands. Zeitgleich tragen diese Beweidungssysteme in Kombination mit angepassten Fütterungsregimen dazu bei, die Proteinverfügbarkeit von regionalem Grundfuttern zu erhöhen und damit den Zukauf von teils importierten, teuren Proteinkraftfuttern in der Milchproduktion zu reduzieren.
Beschreibung (engl.): The project aims at developing innovative, region-specific grazing management solutions for organic dairy cattle farms of South-Western Germany that (i) increase yields and nutritional quality of forage on pastures as well as feed and protein intake of cows during grazing, (ii) enable co-grazing of animals of different age groups and therefore improve animal health and welfare, and (iii) enhance sustainability and resilience of grazing-based dairy farming. The project is structured in four work packages (WP). During the first project year, semi-quantitative interviews coupled with quantitative spot sampling of the pasture vegetation, diet ingredients, and animal condition and performance on 30 farms in Southwest Germany will serve to understand the interrelationship between farm characteristics, management strategies, and environmental factors and the forage production, productivity, and protein self-sufficiency of different types of dairy farms (WP 1). Based on information from this first phase, innovative grazing strategies will be developed in a participatory approach and tested in controlled grazing experiments on six farms in the second and third year to analyze their effects on productivity and nutritional value of the pasture vegetation as well as the feed intake, behavior, health, and performance of cows and young stock (WP 2). In WP 3, the contribution of innovative strategies to improve sustainability of dairy farming and production and use of feed protein will be assessed using RISE and nutrient balancing methods, respectively. Results of the project will be disseminated and up-scaled during four workshops with relevant stakeholders of the food and farming sector, two workshops with students and farmers, and two field days, and will be published in international scientific journals and local media (WP 4).
Ergebnis (dt.): Die Weidenutzung ist zentrales Element der ökologischen Milchrinderhaltung und mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Im Rahmen des europäischen CoreOrganic-Verbundvorhabens GrazyDaiSy, untersuchte das vorliegende Projekt die Menge und den Futterwert des Grünlandaufwuchses sowie die Futteraufnahme und Leistung von Milchkühen auf extensiven Weidestandorten im südöstlichen Baden-Württemberg, um deren Beitrag zur ökologischen Milcherzeugung aus lokalen Grundfutterressourcen zu bewerten. Hierzu wurden 2018 semi-quantitative Befragungen auf 28 ökologischen Milchviehbetrieben im Südosten Baden-Württembergs durchgeführt, um deren Betriebs-, Herden- und Beweidungsmanagement zu charakterisieren. In 2019 und 2020 wurden auf sieben Betrieben unterschiedliche Beweidungs- und Zufütterungsstrategien mit dem Ziel getestet, die Effizienz und Nachhaltigkeit der Weidenutzung zu optimieren und die Produktivität der Milchkühe zu verbessern. Der Ertrag des Weideaufwuchses wurde gemessen und dessen Artenzusammensetzung visuell bewertet. Außerdem wurden Proben des Weideaufwuchses und der im Stall angebotenen Futtermittel auf ihren Futterwert hin analysiert. Proben von Morgen- und Abendgemelk von zehn ausgewählten Milchkühen pro Betrieb oder Versuchsgruppe wurden untersucht und die Verdaulichkeit und Gehalte an metabolisierbarer Energie (ME) in der aufgenommenen organischen Masse anhand der Rohproteinkonzentration im Kot der Tiere geschätzt. Die Futter- und ME-Aufnahme auf der Weide sowie der energiekorrigierte Milchertrag aus dem Weidefutter wurden berechnet. In 2019 und 2020 lag der jährliche Ertrag an Futterbiomasse auf den Weiden zwischen 46 und 103 dt Trockenmasse pro Hektar mit guten bis sehr guten Gehalten an Rohprotein und ME. Berücksichtigt man den Energiebedarf der Tiere für Erhaltung, Bewegung und die Milchproduktion, konnten sie bis zu 15,6 kg/Tier und Tag an energiekorrigierter Milch aus dem Weidefutter produzieren, was je Betrieb tatsächlich zwischen 3.911 kg und 13.230 kg pro Hektar Weidefläche und Weidesaison entsprach und das Potential der Milchrinderhaltung auf extensiven Dauergrünlandstandorten unterstreicht. Um dieses Potential bestmöglich ausnutzen zu können, ist eine enge Abstimmung verschiedener Managementstrategien und deren kontinuierliche Anpassung notwendig, für eine effiziente und gleichzeitig nachhaltige und resiliente Weidenutzung.
Ergebnis (engl.): Grazing is a central element of organic dairy cattle farming and is associated with numerous benefits. As part of the European CoreOrganic collaborative project GrazyDaiSy, the present project investigated the yield and nutritional value of forage as well as the forage intake and performance of lactating dairy cows on extensive pastures in Southeastern Baden-Württemberg in order to assess their contribution to organic milk production from local forage resources. For this purpose, semi-quantitative surveys were conducted in 2018 on 28 organic dairy farms in Southeastern Baden-Württemberg. Different grazing and supplementary feeding strategies were tested on seven farms in 2019 and 2020 with the aim of optimising the efficiency and sustainability of pasture use and improving the productivity of dairy cows. Forage yield on pastures was measured and its botanical composition visually assessed. Samples of pasture forage and the feed offered in the barn were analysed for their nutritional value. Samples of morning and evening milking of ten selected dairy cows per farm or experimental group were analysed. The metabolizable energy (ME) concentrations and digestibility of ingested organic matter were estimated from crude protein concentrations in faeces. Forage and ME intakes on pasture and energy-corrected milk yields from pasture forage were calculated. Annual forage yields on pastures in 2019 and 2020 ranged from 46 to 103 dt dry matter per hectare with good to very good concentrations of crude protein and ME. Considering the animals’ ME requirements for maintenance, activity, and lactation, cows were able to produce up to 15.6 kg/animal and day of energy-corrected milk from the forage available on pastures. This was equivalent to 3,911 kg to 13,230 kg of energy-corrected milk per hectare and grazing season and highlights the great potential of grazing such extensive pastures in organic dairy farming. To make best use this potential, different herd, pasture, and grazing management strategies need to be closely matched and continuously monitored for an efficient as well as sustainable and resilient pasture use.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2018 / Ende: 30.09.2021
Ausf. Einrichtung: Bioland Beratung GmbH, Mainz
Themenfelder: Tierhaltung, animal husbandry
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Ökologischer Landbau, organic farming, Tiergesundheit, animal health, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Rinder, cattle, Klimaanpassung, climate change adaptation
Förderkennzeichen: 2817OE013
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (2,1 MB) Praxismerkblatt.pdf (1,2 MB)

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