Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Etablierung von Ex-situ-Erhaltungsstrukturen (Kryokonservierung) für die Honigbiene
Beschreibung (dt.): Ziel des Vorhabens ist es, Deutschland als weltweit erstes Land mit einer rein auf Erhaltungszwecke ausgerichteten Kryo-Sammlung von genetischen Ressourcen einheimischer Honigbienen-Unterarten auszustatten. Damit bauen wir dem Verlust von genetischer Vielfalt im Imkerei-Sektor vor und leisten einen Beitrag zur Resilienz der deutschen Bienenzucht im Hinblick auf gegenwärtige und zukünftige Stressoren. Die Sammlung soll Teil der nationalen Genreserve landwirtschaftlicher Nutztiere werden.
Ergebnis (dt.): In Deutschland wird erstmals eine Ex-situ-Sicherung relevanter Honigbienen-Diversität praktisch umgesetzt. Über die Krykonservierung von Bienensperma soll die innerartliche Vielfalt für die Bienenzüchtung gesichert werden.
Neben den technischen Details zum Aufbau einer Genbank für die Honigbiene in Deutschland lieferte das Vorhaben fundierte Auswahlkriterien zur Einlagerung bestimmter Populationen. Der Definition des Begriffs „einheimisch“ im Tierzuchtgesetz entsprechend wurden nur die Unterarten Apis mellifera carnica und Apis mellifera mellifera aufgenommen.
Nach Abschluss des Projekts ist nun eine Sammlung mit Sperma von 216 Honigbienen-Herkünften aus Deutschland, Norwegen, Polen, Belgien, Österreich und Slowenien in der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere am Friedrich-Loeffler-Institut eingelagert. Die mit Abstand meisten Proben stammen von deutschen Carnica-Züchtern, gefolgt von den Proben deutscher Mellifera-Züchter ergänzt um Proben ausländischer Züchter beider Rassen.
Jeder Sperma-Probe wurde zusätzlich Material zur Genomanalyse beigegeben, und zwar eine Arbeiterinnenprobe, eine Drohnenprobe und eine Gewebeprobe, um im Falle einer Nutzung der Ressource eine molekulargenetische Analyse vorschalten zu können. Damit wurden wegweisende Erst-Standards für die Konservierung und Dokumentation von Honigbienen-Ressourcen in einer Genbank erarbeitet und umgesetzt. Die Kryokonservierung des Spermas wurde um verschiedene Qualitätskontrollen wie Auftaukontrolle, Virusanalyse einschließlich einer morphometrischen und populationsgenetischen Charakterisierung sowie der Dokumentierung der Herkünfte ergänzt, um eine spätere Nutzung gut zu ermöglichen.
Der Wissenstransfer erfolgte über Vorträge und Schulungsmaßnahmen sowie über eine Filmproduktion zur Kryokonservierung, so dass interessierte Imker und Wissenschaftler die Erhaltung der innerartlichen Vielfalt der Honigbiene in Deutschland weiterführen können. Auch wenn das vorliegende Projekt primär den Erhalt innerartlicher Honigbienen-Vielfalt in Deutschland zum Ziel hatte, hat es international sehr viel Beachtung gefunden. Durch die Spiegelung der eingelagerten ausländischen Proben in ihren Herkunftsländern wurde in Slowenien und Norwegen die Einlagerung erster Honigbienen-Ressourcen vor Ort initiiert, Polen könnte bald folgen.
Ergebnis (engl.): The genetic structure of the bee population in Germany is in a constant state of change. Human intervention has intensified greatly since the 19th century, on the one hand through the increased trade in bees over ever greater distances, and on the other through increasingly effective breeding work. Understanding the process of change so far is made more difficult by the fact that no conserved bees from that time are available that would allow a direct comparison, and could even have served as a genetic reserve for today's challenges. This project was initiated to leave a better situation for the future.
After completion of the project, a collection with sperm of 216 honey bee probes from Germany, Norway, Poland, Belgium, Austria and Slovenia is now stored in the German Gene Bank of Farm Animals at the Friedrich-Loeffler-Institute Mariensee. In accordance with the definition of the term "native" in the Animal Breeding Act, only the subspecies A. m. mellifera and A. m. carnica were included. By far the most samples came from German Carnica breeders, followed by samples from German Mellifera breeders supplemented by samples from foreign breeders of both breeds.
Each semen sample is accompanied by material for genomic analysis, namely a worker sample, a drone sample and a tissue sample, in order to be able to perform a molecular analysis before the live material is consumed in case the resource is used. Thus, pioneering first standards for conservation and documentation for cryobanking of honeybee resources were developed and implemented. In this concept, the cryopreservation of the sperm is supplemented by reference samples, various quality controls (thawing control, virus analysis and subspecies identification) as well as documentation of the origins, in order to increase the chances of success for later use.
The knowledge gained from the project was passed on within lectures and training measures and a high-quality video production on cryopreservation was made for further dissemination.
Laufzeit: Beginn: 15.02.2019 / Ende: 31.07.2023
Ausf. Einrichtung: Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen - Bieneninstitut Kirchhain, Kirchhain
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Förderkennzeichen: 2817BM021
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (3,4 MB) Film-Kryokonservierung.pdf (68,7 KB)

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