Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Forschungsprojekte des Projektträgers der BLE

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Titel: Erfassung und Dokumentation der genetischen Vielfalt der Äsche (Thymallus thymallus) in Deutschland
Beschreibung (dt.): Ziel dieser Erhebung ist die genetische Charakterisierung von Populationen der Äsche (Thymallus thymallus) aus verschiedenen Einzugsgebieten in Deutschland. Es sind je 30-50 Individuen aus 30 verschiedenen Gewässern zu beproben, die jeweils in mindestens fünf Haupteinzugsgebieten (Flussgebietseinheiten nach Wasserrahmenrichtlinie WRRL) in Deutschland lokalisiert sind. Auf Grundlage der gewonnenen Informationen sollen geeignete Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen fachlich abgeleitet und die erhobenen Daten in der AGRDEU-Datenbank des Auftraggebers dokumentiert werden.
Ergebnis (dt.): Um zukünftig geeignete Schutz- und Bewirtschaftungsmaßnahmen konzipieren zu können, wurde in dem vorliegenden Projekt die genetische Variabilität von Wildpopulationen der Äsche (Thymallus thymallus) in Deutschland erfasst. Insgesamt konnten in den Jahren 2016-2018 36 Herkünfte aus den fünf Flussgebietseinheiten (FGEs) Donau, Elbe, Maas, Rhein und Weser analysiert werden. Zudem konnte ein nichtinvasives Verfahren mittels forensischer Abstriche zur DNA-Gewinnung für die Äsche etabliert werden. Die genetische Analyse der Populationen erfolgte über RFLP-Analyse mitochondrialer DNA und Mikrosatellitenmarker. Für 1010 Individuen aus 36 Populationen konnten genetische Daten erfasst und in die AGRDEU-Fachdatenbank für Aquatische Genetische Ressourcen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingepflegt werden. Die Analyse der mitochondrialen DNA ergab, dass der Großteil der beobachteten Varianz (ca. 66%) durch die genetische Variation zwischen FGEs erklärt wird. Die Resultate der Mikrosatelliten-Analysen zeigten eine vergleichsweise geringe Diversität der Populationen bei gleichzeitig hoher genetischer Differenzierung. Mit Hilfe der genutzten mitochondrialen und nukleären Marker können die Populationen zwischen den untersuchten Flussgebieten größtenteils gut voneinander abgegrenzt werden. Auch innerhalb derselben Flussgebietseinheiten und selbst zwischen nah benachbarten Populationen konnte eine signifikante genetische Differenzierung auf der Basis paarweiser FST-Werte beobachtet werden. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine kleinräumige Bewirtschaftung auf Fließgewässerebene. Besatzprogramme sollten mit möglichst vielen Individuen aus dem zu stützenden Bestand selbst aufgelegt werden und nur in begründeten Ausnahmefällen und nach Prüfung der genetischen Struktur der Populationen auf benachbarte Gewässer desselben Einzugsgebiets zurückgreifen.
Laufzeit: Beginn: 14.12.2015 / Ende: 15.09.2019
Ausf. Einrichtung: Technische Universität Dresden, Dresden
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Erhebungen
Schlagworte: Ressourcenschutz, Ressourceneffizienz, resource protection, resource efficiency, Nachhaltigkeit, sustainability, Fischerei, fishery, Genetische Ressourcen, genetic resources, Fische, fish, Aquatische genetische Ressourcen, aquatic genetic resources, Evaluation, evaluation, Limnische Organismen, limnic organisms
Förderkennzeichen: 2815BE003
Dokument zum Download: 2815BE003_Abschlussbericht.pdf (2,4 MB)

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