Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Maßnahmenkatalog für erfolgreiche, nachhaltige Besatzmaßnahmen autochthoner Edelkrebspopulationen (Manaka).
Titel (englisch): Guidline for successful and sustainable restockings of indigenous noble crayfish populations.
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist die Ausarbeitung eines detaillierten Maßnahmenkatalogs zum erfolgreichen und einheitlichen Besatz autochthoner Edelkrebsstämme in heimischen Gewässern, um grundlegend die Art und dessen Bestände und insbesondere die Biodiversität noch vorhandener Populationen langfristig zu erhalten und zu erhöhen. In diesem Katalog sollen konkrete Aussagen über abiotische, biotische und soziologische Besatzkriterien und deren Erfolgschancen getroffen werden. Das AWI übernimmt die Gesamt-Projektleitung und folgende Aufgaben: Theoretischer Hintergrund: das AWI führt eine umfangreiche Literaturrecherche zu dokumentierten Besatzmaßnahmen und strukturierte vor-Ort-Interviews mit den jeweiligen Projektträgern und Initiativen durch und fasst die Ergebnisse zusammen. Vom AWI koordiniert werden dann zusammen mit den Projekt- und Kooperationspartnern die zusammengetragenen Bewertungskriterien für einen erfolgreichen Besatz diskutiert und bestimmt. Probennahme und Analyse: das AWI beprobt ausgewählte Besatzgewässer über ein Jahr und bestimmt die Gewässerparameter. Die Beprobungen auf den Krebspesterreger erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner. Maßnahmenkatalog: die Erkenntnisse aus der Literaturrecherche, den Interviews und der Beprobung der Gewässer werden anschließend vom AWI ausgewertet, in einen Maßnahmenkatalog überführt, auf einem Workshop vorgestellt und in einer öffentlich zugänglichen Datenbank publiziert. Risikoanalyse, Sensibilisierung & Besatzmaßnahme: ausgehend von den im Maßnahmenkatalog festgelegten Kriterien und Empfehlungen sollen unter Leitung des AWI mit Projekt- und Kooperationspartnern die Besatzgewässer ausgewählt und mit den regional typischen Genstämmen besetzt werden. Monitoring: Im Anschluss an die Besatzmaßnahmen bespricht das AWI die Durchführung des nachfolgenden Monitorings anhand des Maßnahmenkatalogs mit den Fischereiverbänden. Ebenso wird das AWI nach Projektende die Fischereiverbände bei dem Monitoring beratend begleiten.
Beschreibung (engl.): The aim of the project is to present a guideline to associations, private initiatives and ministries to allow successful and sustainable restockings of the indigenous and endangered noble crayfish. The AWI coordinates the project and will take over the following tasks. Theoretical Basis: the AWI will conduct a full literature review of documented restocking measures and will conduct on-site semi-structured interviews with respective project funders and initiatives before summarising the results. The collated evaluation criteria for successful restocking will then be discussed and agreed by project and cooperation partners under AWI moderation. Sampling and analysis: the AWI samples selected restocking waters over a period of one year and records water parameters. Tests for crayfish plague vectors will be carried out together with project partners. Measures catalogue: knowledge collated in the literature review, interviews and water sampling will then be analysed by AWI and translated into a catalogue of measures needed. This will be presented at a workshop and published in a public database. Risk analysis, sensitisation and restocking: under AWI leadership and using the criteria and recommendations in the catalogue, the project and cooperation partners will select the waters to be stocked and these will be restocked with regional genetic lines. Monitoring: using the measures catalogue, the AWI will discuss with the fisheries organisations the monitoring following the restocking measures. After completion of the project the AWI will also continue to provide consultation to the fisheries organisations on monitoring.
Ergebnis (dt.): Mit Hilfe von Erkenntnissen aus vorherigen Besatzprojekten aus dem Zeitraum 2008 bis 2015 in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie aus Expertenbefragungen wurden Leitlinien für einen Edelkrebsbesatz entwickelt und im Projekt bei Besatzaktionen in acht Gewässern angewendet. Dabei wurden verschiedene Vorgehensweisen und Parameter ausgewertet. Wichtige Kriterien für die Auswahl geeigneter Gewässer und Altersklassen der Tiere sind u.a. der vorhandene Fischbestand, die Nutzung der Gewässer, das Engagement der gewässerbewirtschaftenden Personen und die Verfügbarkeit von Besatztieren in den benötigten Altersklassen. Der verstärkte Fokus auf die genetische Herkunft ist nur dann möglich, wenn die passenden Tiere auch in ausreichender Menge gezüchtet werden. Die Analysen zeigten, dass selbst in den Fällen, in denen Zuchten ihre Elterntiere aus vermutlich „ursprünglichen“ Edelkrebsbeständen rekrutiert haben, eine Zuordnung oder Besatzempfehlung für einen Gewässereinzugsraum nicht eindeutig ist. In den meisten Fällen handelt es sich um Mischungen verschiedener Herkünfte. Dies erklärt sich dadurch, dass der Edelkrebs schon im Mittelalter als Speisekrebs beliebt war und seitdem besetzt wird, wodurch es schon damals zu einer Durchmischung der natürlichen genetischen Struktur kam. Zudem wurde die hohe genetische Diversität in der Vergangenheit von einigen Züchtern bewusst gefördert, um eine genetische Verarmung der eigenen Zuchtlinie zu vermeiden. Als Konsequenz für den Leitfaden ergab sich daraus, den Fokus nicht auf die Auswahl genetisch passender Stämme zu legen, sondern sich bei dem Bezug der Tiere an lokale Krebszüchter zu wenden. Dadurch werden auch die Transportzeiten verkürzt, was sich positiv auf das Tierwohl auswirkt. Die Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen aus den Besatzaktionen wurden abschließend in einem leicht verständlichen Leitfaden zusammengefasst, der dazu ermutigen soll, einen Edelkrebsbesatz mit bestmöglichen Erfolgsaussichten durchzuführen. Da ein Risikofaktor die mitunter unterschiedlichen Interessen innerhalb der Angelvereine darstellte, wurde der Leitfaden um ein Kapitel zur Kommunikation der Idee eines Edelkrebsbesatzes innerhalb des Vereines und um eine Argumentationshilfe ergänzt.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2017 / Ende: 31.05.2021
Ausf. Einrichtung: Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Schlagworte: Wissenstransfer / Vernetzung, knowledge transfer, networking, Ressourcenschutz, Ressourceneffizienz, resource protection, resource efficiency, Genetische Ressourcen, genetic resources, andere aquatische Lebewesen, other aquatic organisms, Aquatische genetische Ressourcen, aquatic genetic resources, Vorsorge, prevention, Limnische Organismen, limnic organisms
Förderkennzeichen: 2815BM001
Dokument zum Download: 2815BM001_Abschlussbericht.pdf (3,4 MB) 2815BM001_Abschlussbericht_Anhang.pdf (2,8 MB) 2815BM001_Leitfaden.pdf (31,5 MB)

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