Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Haltung exotischer Tiere und Wildtiere in Privathand: Situationsanalyse, Bewertung und Handlungsbedarf insbesondere unter Tierschutzaspekten
Titel (englisch): The private keeping of exotic and wild animals: Situational analysis, evaluation and possible need for action concerning especially animal welfare aspects
Beschreibung (dt.): Ziel des gemeinsam von der Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig (FKZ 15HS014) und dem Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der Ludwig-Maximilians-Universität München (FKZ 15HS001) durchgeführten Vorhabens war es, Daten über die Zahl und die Haltungsbedingungen von in privaten Haushalten gehaltenen exotischen Tieren und Wildtiere zu erheben und zu bewerten. Betrachtet wurden die vier Tiergruppen Reptilien, Vögel, (Universität Leipzig) Fische und Säugetiere (Universität München). Daneben sollte Heimtierbedarf wie Futter, Käfige und Beschäftigungsmaterial bewertet werden.
Beschreibung (engl.): The private keeping of exotic, pet- and wild animals is facing increased public critisism. There is a lack of valid data on the kept animals origin, number an dspecies, as well as on the type of their acquiation. In order to carry out a situation analysis, these data shal be collected for privately owned fish, amphibians, reptiles, birds and mammals. Based on the gathered information, possible animal welfare issues concerning the husbandry of exotic- and wild animals in private ownership shall be identified. If appropriate, recommendations shall be developed on how animal welfare-relevant matters should effectively be countered.
Ergebnis (dt.): In der vorliegenden EXOPET-Studie wurden in einem Kooperationsvorhaben der Universität Leipzig, Klinik für Vögel und Reptilien (KVR) (Projektkoordination, Förderkennzeichen 2815HS014) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung (LTVTT, Förderkennzeichen 2815HS001) erstmals deutschlandweit umfangreiche Daten zum Handel und zur Haltung exotischer Vögel, Reptilien, Amphibien, Zierfische und (exotischer) Säugetiere erfasst und bewertet. Die Ergebnisse der Studie weisen auf einen deutlichen Handlungsbedarf bei der Haltung der untersuchten Tiergruppen hin. Abweichungen von zu empfehlenden Haltungsparametern konnten bei allen ausgewerteten Arten festgestellt werden, nicht nur bei Arten mit hohen Haltungsansprüchen. Es zeigte sich, dass unzureichende Informationsquellen, fehlende fundierte Standards für Haltungsbedingungen sowie die Verwendung von tierschutzwidrigem Zubehör hierfür ursächlich sind. Tierheime und spezielle Auffangstationen verzeichnen ein breites Artenspektrum aufgenommener (exotischer) Tiere. Die Abgabegründe weisen darauf hin, dass die Halter sich vor dem Tierkauf häufig nicht genügend informiert haben oder falsch bzw. nicht beraten wurden. Dem festgestellten Informationsdefizit zur artgemäßen und tiergerechten Haltung sollte durch standardisierte, den wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechende, online verfügbare Informationen entgegnet werden. Diese Datenbank muss dann für Tierhalter/Amtstierärzte/Zoofachangestellte etc. uneingeschränkt zugänglich sein und wäre vor allem für den von den Arbeitsgruppen geforderten verpflichtenden Erwerb eines Sachkundenachweises vor dem Kauf eines Tieres von großem Nutzen. Ursachen für Tierschutzprobleme beim Privathalter sind auch beim Handel zu suchen; hier wurden deutliche Defizite festgestellt. Bei der Bewertung des angebotenen Heimtierbedarfs ergaben sich ebenfalls gravierende Missstände. Ein spezifischer Sachkundenachweis aller im Verkauf tätigen Personen und eine Integration des tiergerechten Heimtierzubehörs in eine Online-Plattform wird angeraten. Auf den besuchten Tierbörsen ließen sich vor Ort nach wie vor Missstände beobachten, denen häufig unzureichende Kontrollen zugrunde lagen. Eine durchgehende Überwachung der Tierbörse durch einen auf die Tierklasse spezialisierten Tierarzt wird empfohlen. Die Tierbörsenleitlinien müssen zudem durch eine rechtsverbindliche, bundesweit einheitliche Verordnung ersetzt werden. Der Internet-Handel ist gegenwärtig nicht kontrollierbar. Internet-Börsen, die Tiere anbieten müssen, ebenso wie Tierbörsen, einer Erlaubnispflicht nach dem Deutschen Tierschutzgesetz unterliegen. Die Einführung einer Heimtier-Verordnung erscheint eine weitere zielführende Maßnahme zur Verbesserung des Tierwohls gehaltener (exotischer) Heimtiere.
Ergebnis (engl.): In the scope of the EXOPET-study, a broad data set with respect to trade and housing of exotic birds, reptiles, amphibians, fish and (exotic) mammals was recorded and evaluated at different levels for the first time throughout Germany. The results of the study indicated a considerable need for action in the housing of the examined groups of animals. The cause for these deficiencies was insufficient sources of information, missing substantial standards for housing conditions as well as the usage of inadequate housing equipment with respect to animal welfare, which is offered on a large scale. Considerable deficiencies were identified regarding the issued information material and the expertise of the employees of pet shops. The evaluation of offered pet supplies (through attending trade shops/evaluating online-shops) revealed serious deficiencies. It is recommended, that all employees actively involved in the sale of animals in respective pet shops should have a specific certificate of competence for all species sold in the shop. Furthermore, animal friendly pet accessories and supply should be integrated into an online platform for animal owners and employees of trade shops. Animal fairs still play an important role in the purchase and exchange of (bred) animals of all species. However, at on-site visits, deficiencies were still observed which were frequently due to insufficient controls. It is recommended that animal fairs are continuously controlled and monitored by a veterinarian specialized in the respective animal species. The German guidelines for animal fairs should be replaced by legally binding and nationwide standardized regulations. Online trading is currently not controllable. The introduction of a legally binding „pet regulation“ needs to be urgently discussed.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2015 / Ende: 30.04.2018
Ausf. Einrichtung: Universität Leipzig - Veterinärmedizinische Fakultät - Klinik für Vögel und Reptilien, Leipzig
Themenfelder: Wissenstransfer / Vernetzung, knowledge transfer, networking
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Limnische Organismen, limnic organisms, Tierhaltung, animal husbandry, Tiergesundheit, animal health, Kennzeichnung, Labelling, Herkunft, provenance, Qualitätsmanagement, quality management, Tiere in Privathaushalten, pets, Wildtiere, wildlife, sonstige Tierarten, other animal species, Marine Organismen, marine organisms
Förderkennzeichen: 2815HS014
Dokument zum Download: 15HS014_2. ZB_Teil 1_Ziele u Aufgstellung_Material und Methoden_FIN.pdf (862,4 KB) 15HS014_2. ZB_Teil 2_Ergebnis Handel_FINAL.PDF (4,4 MB) 15HS014_2. ZB_Teil 3_Ergebnis Halter_ohne technischen Bericht_FINAL.pdf (5,5 MB) 15HS014 Abschlussbericht Leipzig EXOPET Teil 1.pdf (1,2 MB) 15HS014 Abschlussbericht Leipzig EXOPET Teil 2.pdf (7,9 MB)

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