Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Praktische Erprobung eines Managementkonzeptes für die Weiterentwicklung und nachhaltige Nutzung bestehender Gehölzstrukturen zur Verbesserung ihrer Ökosystemleistungen in Agrarlandschaften
Beschreibung (dt.): Die nachhaltige Nutzung vorhandener Gehölzstrukturen in Agrarlandschaften (z.B. Hecken, Windschutzhecken, Uferrandstreifen) trägt zur Verbesserung des Zustandes von Agrar-Ökosystemen und zur Förderung der Agrobiodiversität bei. Das Modell- und Demonstrationsvorhaben GoÖko erzielt die exemplarische Integration von nachhaltigen Heckenbewirtschaftungsmaßnahmen in Agrarräumen für die Verbesserung verschiedener, hiermit verbundener Ökosystemleistungen (ÖSL). Es soll modellhaft gezeigt werden, wie vorhandene Gehölzstrukturen in Agrarlandschaften nach einer generalisierbaren Methode kartiert und bewertet werden können und welche Bedeutung die Nutzung und Entwicklung dieser Strukturen für deren Bereitstellung von ÖSL hat. Durch eine Verknüpfung heutiger Nutzungsansprüche mit jenen der in Vergessenheit geratenen Heckennutzung wird dabei aufgezeigt, wie eine ökonomisch tragfähige Nutzung der Agrobiodiversität in Agrarlandschaften zu einer langfristigen Erhaltung und Förderung der Selbigen beitragen kann. Als Folge der geplanten engen Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Naturschutzbehörden soll ein ganzheitliches Nutzungskonzept erstellt werden. Dieses Konzept soll verschiedene, von den Hecken ausgehende ÖSL unter Beachtung der jeweiligen Entwicklungsziele aufzeigen und eine transparente Bewertung seitens der Fachbehörden gestatten. Die geplante Zusammenarbeit von Landwirten und Naturschutzvertretern mit Blick auf eine ganzheitlich angesetzte, nachhaltige Nutzung soll eine langfristig tragfähige Perspektive eröffnen und zur Entschärfung der vielerorts diesbezüglich seit Langem bestehenden Konflikte zwischen diesen Akteuren beitragen. Für die Übertragbarkeit des Konzeptes wird eine digitale, bundesweit einsatzfähige Entscheidungshilfe erstellt. Diese soll dazu dienen, eine individuelle Bewirtschaftung von Hecken unter Berücksichtigung generalisierbarer Kriterien und der jeweiligen Ziel-ÖSL zu ermöglichen und hierbei auch die Landschaftsebene zu berücksichtigen.
Ergebnis (dt.): Im Landkreis Oberhavel, Brandendburg, wurden ca. 113 km Hecken einer Agrarlandschaft exemplarisch kartiert und ihr Zustand mit Blick auf die Ökosystemleistungen Lebensraum, Gewässerschutz, Windschutz, Landschaftsbild und Produktion bewertet. Eine modellhafte Bewirtschaftung erfolgte in insgesamt 58 20 m-Abschnitten, die sich auf 10 unterschiedlich strukturierten Hecken verteilten. In sieben Hecken wurden drei Methoden der Holzernte ge-testet: i) vorwiegend motormanuell, ii) teilmechanisiert und iii) vorwiegend vollmechanisiert.
Die Neuanlage von Heckenabschnitten erfolgte ebenfalls auf 20 m großen Heckenabschnitten. Hier erwiesen sich dreijährig-verschulte Sämlinge in der Etablierung erfolgreicher als jüngere kleinere Pflanzen. Die Aussaat von Straucharten erwies sich als nicht erfolgreich. Bei der He-cken-Neuanlage lagen die Ausgaben bei etwa 40% für das Pflanzgut und bei etwa 60 % für Ge-hölzschutzmaßnahmen. Verbiss-Schutzmittel erwiesen sich nur als mäßig erfolgreich. Wuchsschutzhüllen schützen deutlich besser. Die kostenintensivere Variante Wildzäune er-möglicht auch die Verjüngung der Zielarten im eingezäunten Areal. Bei der Heckenanlage bzw. der Regeneration von Hecken sollte mindestens ein Baum je 20m-Abschnitt als zukünftiger Überhälter gepflanzt werden. Die Strauchartenvielfalt in Hecken soll 3-5 Straucharten umfas-sen, wobei 1-2 Straucharten vorherrschen können. Hierbei sind ausschließlich einheimische Gehölze mit regionalem Herkunftsnachweis zu verwenden. Bei überalterten Hecken kann aufgrund der sehr starken Stämme die kostengünstige vollmechanisierte Heckenbewirtschaf-tung nicht durchgeführt werden.
Das entwickelte Heckenmanagementkonzept wurde von lokalen Akteuren, die im Rahmen von „Runden Tischen“ am Projekt partizipierten, validiert. Ein Anforderungskatalog fasst die Erkenntnisse des „GoÖko“-Projektes zusammen und gibt Empfehlungen, die zu einer Verbes-serung der Voraussetzungen für die Heckenbewirtschaftung beitragen. Der „GoÖko“-Heckenmanager (https://hecken-landschaft.de/entscheidungshilfe ), eine im Projekt entwi-ckelte, webbasierte Entscheidungshilfe gibt für die konkrete Hecke Auskunft über die Planung und Umsetzung einer nachhaltigen Heckenbewirtschaftung.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2019 / Ende: 31.12.2021
Ausf. Einrichtung: Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Bodenschutz und Rekultivierung, apl. Prof. Dr. agr. habil. Dirk Freese, Cottbus
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Schlagworte: Umwelt- und Naturschutz, environment and nature protection, Nachhaltigkeit, sustainability, Ackerbau, crop production, Agrobiodiversität, agricultural biodiversity, Landschaft / -spflege, landscape/landscape preservation, Eiche, oak, sonstiges Laubholz, other hardwood
Förderkennzeichen: 2818BM050
Dokument zum Download: 2818BM050_Abschlussbericht.pdf (18,5 MB)

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