Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Anwendung von Strohmulch zur Reduzierung von Virusinfektionen in Pflanzkartoffeln
Beschreibung (dt.): Ziel dieses Verbundprojektes ist die Senkung des Risikos virusbedingter Ertragsausfälle bei der Ökologischen Kartoffelvermehrung. Durch Strohmulcheinsatz und Haferrandstreifen soll die PVY-Virusausbreitung vermindert werden. Mit der Stohmulchabdeckung der Oberfläche wird deren Farbwellenspektrum geändert, an dem sich Blattläuse als Virusvektoren orientieren, die so von der Hauptkultur abgelenkt werden. Die Haferrandstreifen werden hingegen von der Blattlaus als Wirtspflanzenalternative genutzt. Kurz vor deren Massenvermehrung wird der Hafer abgeschnitten, der Nachzucht so die Nahrungsgrundlage entzogen. Die Praxisumsetzung und Optimierung dieser Voruntersuchungsergebnisse soll an drei verschiedenen Standorten mit verschiedenen Arbeitsschwerpunkten erfolgen. In diesem Teilprojekt stehen Sorteneinfluss und der Strohaufwandmenge im Vordergrund. Dabei soll neben dem Virusbefall der Einfluss des Strohmulchs auf den Krankheitsdruck, der von Rhizoctonia solani ausgeht, miterfasst werden.
Ergebnis (dt.): Tendenziell konnte mit dem Einsatz des Strohmulchverfahrens eine Reduzierung der Virusbelastung, des kartoffelbesiedelnden Blattlaus-, des Phytophtora- und des Kartoffelkäferauftretens erreicht werden, soweit auf eine zeitige Ausbringung des Strohs geachtet wurde. Dieser Effekt wurde bei zunehmendem Virus- und Blattlausbefallsdruck deutlicher (höheres Blattlausaufkommen im Frühjahr, hoher Ausgangsbefall). Hier zeigten sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den im Rahmen der wissenschaftlichen Betreuung angelegten Versuchen und den Schlägen der Praktiker. Bei den Praktikern kam es nur in drei von 31 Fällen zu einer signifikanten, in weiteren 17 Fällen zu einer tendenziellen Virusverringerung. Dabei stellte sich ein nicht unerheblicher Einfluss von Regenereignissen heraus, die zum Abspülen der Strohmulchschicht von den Pflanzen führten und damit die erhofften Effekte verhindern. Ebenso zeigte der Strohmulcheinsatz positive Effekte auf den Erosionsschutz und die Stickstoffauswaschung. Negative Einflüsse auf die Ernte (z.B. Verstopfungen) waren nicht zu erkennen, soweit auf eine gleichmäßige Strohverteilung geachtet wurde. Einflüsse auf die Pflanzenentwicklung, den Ertrag, die Verunkrautung, die Bodenfeuchte und den Rhizoctonia-Befall konnten durch den Strohmulcheinsatz oder durch Vorkeimen nicht festgestellt werden. Hier streuten die Ergebnisse in Abhängigkeit von Standort und Sorte erheblich. Der Einsatz einer Haferumrandung hatte entgegen früherer Beobachtungen keinen Einfluss auf den Virusbesatz. Bei der ökonomischen Einordnung des Verfahrens stellte sich heraus, dass das Verfahren des Strohmulcheinsatzes positive Effekte bringen kann, die zusätzlichen Kosten des Verfahrens jedoch nur in Ausnahmefällen aufgefangen werden können. In Frage käme hier die Pflanzgutvermehrung auf Standorten mit hohem Ertragspotential, verbunden mit hohen Befallsdruck oder hoher Erosionsneigung, die ansonsten in der Summe durch deutliche Ertragsausfälle oder die Aberkennung der Flächen betroffen wären.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2002 / Ende: 31.03.2005
Ausf. Einrichtung: Müller Oelbke GbR, Gleichen
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: ackerbau; gartenbau; gemüsebau; kartoffel; mulch; stroh; virus; pvy; blattlaus; vektor; ökologischer landbau; biologischer pflanzenschutz; , Pflanzenschutz
Förderkennzeichen: 2800UM024/I
Dokument zum Download: 00UM024_W.pdf (851,8 KB)

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