Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Optimierung der Peronospora-Bekämpfung im Rebschutz auf der Basis eines erweiterten Prognosemodells Nachtrag A: Entscheidungskonzept zur Bewertung der epidemiologischen Relevanz eines Befallsereignisses bei der Rebenperonospora
Beschreibung (dt.): Aufgrund der immer wieder auftretenden Epidemien des Falschen Mehltaus (Peronospora) an der Rebe ist es Ziel des bereits laufenden Gesamtprojektes, ein Prognosemodell zur nachhaltigen Regulation der Peronospora bzw. ihres Erregers Plasmopara viticola zu erstellen. Dieses soll über die Einschätzung des aktuell bestehenden witterungsbedingten Krankheitsrisikos eine bessere Terminierung der Mittelapplikation mit dem Ziel einer nachhaltigen Wirkstoffeinsparung ermöglichen. Durch die hier beantragte Erweiterung soll ein Entscheidungskonzept erarbeitet werden, das eine Abschätzung der Infektionsintensität des Erregers anhand von Wetterdaten umgesetzt. Hierfür werden die Einflussparameter eines Infektionsereignisses von P. viticola bezüglich Verlauf und Stärke der Epidemie quantifiziert, mit Witterungsdaten korreliert und zu Algorithmen für die Erweiterung des Prognosemodells umgesetzt. Dies soll Beratung und Winzer in die Lage versetzen, nur dann Pflanzenschutzmittel einzusetzen, wenn ein Befallsereignis tatsächlich zu erhöhter Befallshäufigkeit und Befallsstärke führte.
Ergebnis (dt.): Dieses Projekt stand im Verbund mit 01HS048/1. Im vorliegenden Projekt wurden die grundlegenden epidemiologischen Faktoren, welche den Verlauf und die Stärke einer Infektion mit Plasmopara viticola beeinflussen, ermittelt. Es konnte ein Algorithmus entwickelt werden, der die Infektionsstärke in Abhängigkeit von der Blattnässedauer bei unterschiedlichen Temperaturen wiedergibt. Ebenso wurde der Zusammenhang zwischen der Sporulationsintensität und der Temperatur sowie der Induktionszeit ermittelt und mathematisch dargestellt. Die Laborergebnisse wurden mit den erhobenen Epidemiedaten verglichen. Die Absterberate der Sporangien bei UV-Einwirkung wurde ermittelt und die zugrundeliegende Formel erstellt. Des weiteren konnte gezeigt werden, dass die bisherigen Annahmen über die Sporangienabsterberate zu hoch gegriffen waren und das Pathogen auch ungünstige Bedingungen für einen längeren Zeitraum überstehen kann. Dies wird einerseits untermauert von der nachgewiesenen Fernverfrachtung mit dem Wind, welche bisher als nicht möglich erachtet worden war und andererseits durch den Nachweis, dass die Sporangien über einen noch nicht näher definierten Haftmechanismus auf der Blattfläche verbleiben und dort einen ständig vorhandenen Infektionspool bilden.
Diese Ergebnisse wurden dem Verbundpartner zur Implementierung und Verbesserung eines Prognosemodells für den Falschen Mehltau an der Rebe zur Verfügung gestellt.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2004 / Ende: 30.09.2005
Ausf. Einrichtung: Referat Pflanzenschutz Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, Freiburg im Breisgau
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: weinbau; integrierter pflanzenschutz; prognose; falscher mehltau; modellvorhaben; paso; peronospora; kupfer; peronospora; , Pflanzenschutz