Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Alternativen zum Einsatz von kupferhaltigen Präparaten im Apfelanbau
Beschreibung (dt.): Die Studie soll die Stellung kupferhaltiger Präparate hinsichtlich ihrer Wirksamkeit gegenüber den insgesamt verwendeten und weiterhin verfügbaren Fungiziden herauszustellen. Insbesondere soll die Bedeutung kupferhaltiger Präparate innerhalb der Palette der im ökologischen Obstbau verwendeten Fungizide klargestellt werden. Unter Berücksichtigung neuer oder anderer Strategien sowie der Verwendung anderer Stoffe und Verfahren soll das Potenzial von Alternativen bewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Einschätzung der zukünftigen Verfügbarkeit alternativer Verfahren sowie Stoffe hinsichtlich kurz-, mittel- oder langfristig zu erreichenden Wirkungsgrade und der Praxistauglichkeit im Apfelanbau.
Ergebnis (dt.): Derzeit gibt es keine alternativen Mittel, die anstelle der Kupferpräparate als Vorblüteapplikation gegen den Apfelschorf eingesetzt werden könnten. Der im ökologischen Anbau als weiteres Standardfungizid verwendete Netzschwefel wirkt meist unzureichend. Die getesteten Gesteinsmehle, Algenextrakte, Pflanzen-, Kompost- und andere organische Präparate und Substanzen zeigten keine oder bestenfalls eine dem Netzschwefel vergleichbare Schorfwirkung. Eine Wirkungsverbesserung des im Vergleich zu Kupferpräparaten schwächer wirkenden Netzschwefels konnte durch Zugabe der potenziellen Wirkstoffe nicht bzw. nur in unzureichendem Maße erreicht werden. Aufgrund der Phytotoxizität und der Aggressivität der im Vergleich zu Netzschwefel effektiven Schwefelkalkbrühe sollte deren Verwendung auf einzelne Spritzungen ? insbesondere als kurative Anwendung in schweren Infektionsperioden ? begrenzt bleiben. Die Applikation von Substanzen, die eine Bedeutung in der pflanzlichen Abwehrreaktion haben könnten, erzielten bisher nicht den erwünschten Erfolg. Eine ungezielte Fortführung der Testung weiterer pflanzlicher Extrakte und sonstiger Präparate erscheint wenig sinnvoll. Die Forschung bezüglich schorfresistenter Apfelsorten wird weltweit betrieben und sollte auch in Zukunft einen wichtigen Stellenwert besitzen. Um das bisherige Problem der Resistenzdurchbrechung zu mindern, werden neue Züchtungsstrategien entwickelt. Das Ziel sind Apfelsorten mit dauerhafter Resistenz sowohl gegen Schorf als auch Echten Mehltau. Neben den Resistenzeigenschaften müssen die Sorten auch den Anforderungen des Anbauers und Handels sowie den Ansprüchen des Verbrauchers bezüglich der Fruchtqualität genügen. In absehbarer Zeit ist nicht mit der Verfügbarkeit von resistenten Apfelsorten, die alle diese Kriterien erfüllen, zu rechnen. Die breite Einführung neuer Sorten kann, verbunden mit einer deutlichen Reduzierung der Pflanzenschutzmaßnahmen, nur eine langfristige Strategie darstellen.
Laufzeit: Beginn: 01.08.2001 / Ende: 31.12.2001
Ausf. Einrichtung: Lehrstuhl für Obstbau Technische Universität München, Freising-Weihenstephan
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: gemüsebau; obstbau; gartenbau; ökologischer landbau; biologischer pflanzenschutz; integrierter pflanzenschutz; nützlinge; lückenindikation; pflanzenstärkungsmittel; kupfer; alternativen; kleinprojekt; , Pflanzenschutz