Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Internationale Wettbewerbsfähigkeit der ökologischen Milchproduktion und Verarbeitung in Deutschland
Titel (englisch): International Competitiveness of organic milk production and processing in Germany
Beschreibung (dt.): Ziel des Vorhabens ist die Ermittlung der Wettbewerbsstellung der ökologischen Milchproduktion (Urproduktion und der nachgelagerte Bereich) Deutschlands sowie die Analyse ihrer Schwachstellen und Stärken im internationalen Vergleich. Daraus sollen Strategien für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie spezieller politischer Handlungsbedarf abgeleitet werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Planungssicherheit von Unternehmen auf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette zu erhöhen sowie einen Beitrag zu einer rentableren und nachhaltigeren Gestaltung der Milchproduktion und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen seitens der Politik und Verwaltung zu leisten. Der erste Arbeitsschritt dient der Informationsbeschaffung in Form von Literatur- und Internetrecherchen. Die Datenaufnahme und –Verarbeitung erfolgt gemeinsam mit den ausländischen Projektpartnern mit Hilfe der Methoden, die im International Farm Comparison Network Anwendung finden. Im Teilprojekt 1 wird die Daten- und Informationserhebung sowie die daraus folgende Analyse der Hauptteil der Arbeit sein. Im Teilprojekt 2 wird die einzelbetriebliche Analyse einschließlich der Rahmenbedingungen der Produktion den größten Teil des Vorhabens beanspruchen. Auf der Basis dieser Analysen werden die Empfehlungen für Produktion und Politik abgeleitet. Insgesamt sind drei Expertenworkshops zur Klärung offener Fragen und zur Ergebnispräsentation vorgesehen.
Ergebnis (dt.): Zur Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Öko-Milchproduktion und -verarbeitung wurde ein internationaler Vergleich mit vier (potentiellen) Konkurrenzländern angestellt. Einbezogen wurden Dänemark und Österreich, zwei EU-Ländern mit einem hohen Anteil an ökologischer Milchproduktion, Ungarn, das stellvertretend für die östlichen Beitrittsländer der EU steht und Argentinien, das stellvertretend für die flächenreichen Exportstandorte in der südlichen Hemisphäre steht. Die wichtigsten Ergebnisse: In Deutschland lag der Anteil der Biomilcherzeugung an der gesamten Milcherzeugung im Jahr 2002 bei etwas über 2 %. Dänemark und Österreich produzieren etwa 10 % ihrer Milch ökologisch. Die absolute Menge ist jedoch in allen drei Ländern etwa gleich. In Ungarn und Argentinien spielt die Erzeugung von Biomilch bislang eine untergeordnete Rolle. In Deutschland werden die ökospezifischen Mehrkosten auf ca. 22 % geschätzt (im untersuchten 38-Kuh-Betrieb). Diese werden durch die höheren Erlöse ausgeglichen. Größere deutsche Bio-Betriebe haben gegenüber dem 38-Kuh-Betrieb Produktionskostenvorteile von bis zu 35 %. Im Vergleich zu dem 38-Kuh-Betrieb kann Biomilch in den übrigen Ländern günstiger produziert werden: in Österreich -5 %, in Dänemark -26 %, in Ungarn -39 % und in Argentinien -78 %. Die größeren deutschen Biomilcherzeuger können dagegen mit den europäischen Konkurrenten durchaus mithalten. Nur ca. 15 % der Molkereien in Deutschland verarbeiten Biomilch. In Dänemark liegt dieser Anteil bei 30 % und in Österreich bei 40 %. Das Verbraucherpreisniveau für Milch im Allgemeinen ist in Deutschland verglichen zu anderen Ländern relativ niedrig. Der Öko-Zuschlag auf die Verbraucherpreise ist demgegenüber in Deutschland mit ca. 50 % vergleichsweise hoch (in Dänemark ca. 15 %, in Österreich ca. 35 %). Es ist zu erwarten, dass der Exportdruck von Biomilchprodukten aus Ungarn und Argentinien steigen, in Dänemark etwa konstant bleiben und in Österreich sinken wird. Die Schwächen der deutschen Biomilchproduktion liegen in den vergleichsweise hohen Produktionskosten vor allem bedingt durch die kleine Betriebsstruktur und im Vergleich zu Österreich in den geringen Direktzahlungen. Im Vergleich zu Ungarn und Argentinien weisen die deutschen Produzenten wesentlich höhere Faktorpreise auf. Ansatzstellen für Politik und Wirtschaft sollte die Nachfragestärkung durch Verbraucheraufklärung und gezielte Maßnahmen im Großverbraucherbereich sein. Darüber hinaus sollten auch Märkte in anderen Ländern identifiziert und Exportchancen ausgelotet werden. Ein weiteres Ziel sollte sein, den Rohstoff Biomilch durch Senkung der Produktionskosten wettbewerbsfähiger zu machen. Zudem gilt es, bei politischen Maßnahmen die Planungssicherheit für Produzenten zu berücksichtigen.
Ergebnis (engl.): An assessment of German organic milk production and processing was made with a comparison of four (potentially) competing countries: Denmark and Austria, two EU countries with a high share of organic milk production; Hungary, a representative central European country awaiting entry in the EU; and Argentina, representing the southern hemisphere with its large scale farming and high exports. The main results are: In 2002, the share of organic milk production in Germany based on total milk production, was only slightly above two percent. In Denmark and Austria, about ten percent of the milk is produced organically. The absolute production level is nearly the same for all three countries. At this time, organic milk production is not of significance in Hungary or Argentina. The specific extra costs for organic milk in Germany are estimated at 22 percent (in the 38-cow farm analyzed). These costs are compensated by the higher returns. The larger organic dairy farms in Germany are able to produce for costs that are up to 35 percent lower than the 38-cow farm. Farms in the other countries considered produce at lower cost than the 38-cow farm in Germany: in Austria, – 5 %; in Denmark, -26 %; in Hungary, -39 %; and in Argentina, -78 %. But larger German organic farms are able to produce at costs similar to their European competitors. About 15 percent of the dairy companies in Germany process organic milk. In Denmark, about 30 percent of the dairies process organic milk, and in Austria about 40 percent. Compared to other countries, the consumer price for milk in general is relatively low in Germany. On the other hand, the price difference between conventional and organic milk is relatively high in Germany (50 percent) as compared with Denmark (15 percent) and Austria (35 percent). The level of milk product exports from Hungary and Argentina are expected to increase, from Denmark to remain stable, and from Austria to possibly decrease. The main weakness of organic milk production in Germany is the relatively high production cost caused mainly be the small farm structure and – compared to Austria – lower direct payments. Compared to Hungary and Argentina, factor prices are much higher. A starting point for improving organic milk production should be increasing demand via consumer information, and initiating specific measures to increase interest from canteen kitchens. Markets in other countries should be identified and opportunities for export should be evaluated. Another aim should be to improve the competitiveness of the raw material organic milk by decreasing the production costs. In the introduction of political measures, it should be observed that the producers require reliability for their planning.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2002 / Ende: 16.02.2004
Ausf. Einrichtung: Institut für Betriebswirtschaft Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: ressort; ressortauf; wettbewerbsfähigkeit; ökologische milchproduktion; Marktentwicklung, Ökonomie
Förderkennzeichen: 2802OE059
Dokument zum Download: Schlussbericht 02OE059.pdf (5 MB)

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