Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Abwehr von Wühlmausschäden im ökologischen Obstbau
Titel (englisch): Prevention of vole damage in organic pomiculture
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist es, neue Ansätze zur Abwehr von Wühlmäusen im ökologischen Landbau zu liefern. Das Vorhaben soll der Erprobung und Weiterentwicklung von Migrationsbarrieren in Kombination mit Fallenfang dienen. Die Feldversuche werden mit je zwei Versuchsparzellen sowie je einer Kontrollparzelle an zwei Standorten eingerichtet. Ergänzende Gehegeversuche werden am Standort Münster durchgeführt. Eine Erhebung im Obstbau soll Zusammenhänge zwischen Obstanlagenstruktur, Bewirtschaftungsmaßnahmen und dem Auftreten von Wühlmausschäden aufzeigen.
Ergebnis (dt.): Wühlmausschäden gehören zu den am schwierigsten lösbaren Pflanzenschutzproblemen im ökologischen Obstbau. Nach einer Umfrage waren im Jahr 2002 79 % der deutschen Apfelanbaubetriebe von solchen Schäden betroffen. Auf 80 % der Flächen war die Schermaus (A. terrestris) der Hauptschadensverursacher. 61 % der Obstbauern sahen einen hohen Bedarf an der Entwicklung neuer Präventiv- und Bekämpfungsmaßnahmen. Um die Einwanderung von Wühlmäusen in Obstbauflächen zu verhindern, wurde ein mechanisches Barrieresystem entwickelt und an je einem Standort in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz getestet. An jedem Standort wurden zwei ca. 0,7 ha große Parzellen mit Barrieren aus Drahtgitter (Maschenweite 10 mm) bzw. Polyolefin-Folie umgeben. Zwei ungeschützte Kontrollparzellen dienten zum Vergleich. Die Barrieren waren 20 cm tief im Boden verankert und ragten 30 cm darüber hinaus. Die Parzellen konnten über selbstaufrichtende Tore befahren werden. 4 Arbeitskräfte benötigten für die Errichtung einer Barriere auf einem Hektar Obstanlage etwa einen Tag. Das Drahtgitter war kostengünstiger als die Folie und zudem durchlässig für Wasser, Wind und nützliche Kleinorganismen. Nach der Barriereinstallation wurden Versuchs- und Kontrollparzellen leergefangen. Entlang der Barriereaußenseiten standen Fallenkästen, um zuwandernde Wühlmäuse abzufangen. Auf diese Weise wurden an beiden Standorten zwischen Oktober 2002 und November 2003 insgesamt 33 Schermäuse und 1263 Feldmäuse (M. arvalis) abgefangen. In den ungeschützten Kontrollparzellen siedelten sich 6 bzw. 5 Schermäuse an. Eine Schermaus wanderte über einen frisch angelegten Maulwurfsgang in eine der Barriereparzellen ein. In die anderen Barriereparzellen drangen keine Tiere vor. Parallel zu den Freilanduntersuchungen wurden Versuche in zwei Gehegen in Münster durchgeführt. Die durch Barrieren geschützten Flächen blieben über den gesamten Versuchszeitraum hinweg wühlmausfrei. Die Ergebnisse zeigen eine gute Wirksamkeit des Barrieresystems.
Laufzeit: Beginn: 15.08.2002 / Ende: 29.02.2004
Ausf. Einrichtung: Institut für Nematologie und Wirbeltierkunde Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Münster
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: ressort; f.3.6; ausschreibung; angebot; gartenbau; obstbau; forst; wühlmäuse; mechanische verfahren; schädling; Pflanzenschutz, Pflanzenschutz
Förderkennzeichen: 2802OE108
Dokument zum Download: Schlussbericht 02OE108.pdf (987,7 KB)

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