Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in allen Forschungsaktivitäten der FuE-Vorhaben des BÖLN

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Titel: Status Quo der Vermarktung ökologischer Ziegenmilchprodukte: Sicherung von mikrobiologischer Qualität und Authentizität am Modell der Region Hessen
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist eine Status Quo-Erhebung zu Verarbeitungsparametern von ökologischen Ziegenmilchprodukten. Die Untersuchungen der mikrobiologischen Qualität (Hygienemarker und pathogene Mikroorganismen) von Ziegenkäse erfolgen an konventionell und ökologisch erzeugten Produkten aus Einzelhandelsgeschäften und der Direktvermarktung. Zur Sicherstellung und Nachprüfbarkeit der Authentizität wird ein zuverlässiges molekularbiologisches Verfahren (PCR-RFLP Methodik anhand spezifischer Restriktionsmuster unter Verwendung geeigneter Markergene) zum Nachweis einer Verfälschung von Ziegenkäse durch Kuhmilch erarbeitet. Am Modell der Region Hessen werden die Grundlagen eines Qualitätssicherungssystems ökologischer Ziegenmilchprodukte etabliert.
Ergebnis (dt.): Für eine Status-Quo-Erhebung am Modell der Region Hessen wurden ökologisch bzw. zu Vergleichszwecken konventionell erzeugte Ziegenmilchprodukte (Ziegenkäse) aus Direktvermarktung und Handel auf mikrobiologische Qualität und tierartspezifische Authentizität untersucht. Die mikrobiologischen Untersuchungen von 183 Proben zeigen, dass Ziegenkäse aus regionaler Direkt-vermarktung in Hessen hinsichtlich Gesundheitsrisiken durch pathogene Keime kein über dem für vergleichbare Produkte liegendes Problem darstellt. Für Ziegenkäse aus einigen Betrieben wurden aber deutliche Hygienemängel festgestellt, in Produkten zweier Betriebe (davon ein ökologisch wirtschaftender Direktvermarkter) mit den stärksten Hygienemängeln wurden zudem Listeria monocytogenes nachgewiesen. Die molekularbiologische Untersuchung von 160 als reine Ziegenmilchprodukte deklarierten Proben mittels PCR ergab, dass - mit Ausnahme der Produkte eines auffälligen Betriebes - ökologischen Produkte aus regionaler Direktvermarktung keine Kuhmilchzusätze enthielten. Bei Importprodukten war der Anteil positiver Proben je nach Ursprungsland sehr unterschiedlich. Insgesamt ergab sich für die untersuchten Parameter somit ein überwiegend positives Gesamtbild, die Produkte einzelner Betriebe mussten jedoch als problematisch angesehen werden. Aufgrund der Befunde erscheint es sinnvoll, zur Sicherstellung einer durchgehend guten Qualität und der gesundheitlichen Unbedenklichkeit in einigen Bereichen, insbesondere im Hinblick auf mikrobiologische Hygienemarker, verstärkt Routineuntersuchungen durchzuführen.
Ergebnis (engl.): The present study was performed to determine the current market situation of goats’ milk products (cheese) from regional (Hessen) organic and conventional production in aspects of microbiological quality and authenticity. The results of the microbiological analyses of 183 samples showed that, in general, goats’ milk cheese from regional organic and conventional production were comparable, and no specific or elevated health risks from pathogenic bacteria or bacterial toxins were found, which would exceed that of comparable milk products. However, a few individual local producers (one organic, one conventional) with poor microbiological quality, including detection of Listeria monocytogenes, were identified. To check authenticity of goats’ milk products, PCR-based methods to detect adulteration with cows’ milk were developed and evaluated. After analysis of 160 products claimed to be made from 100% goats’ milk, regional organic products were – with the exception of one producer – free of adulteration with cows’ milk. The percentage of positive samples in other products varied strongly, dependent on the country of origin. According to the results obtained in this study, recommendations on the establishment of an integrated quality system for local marketing of organic products are given, which include a more regular and independent control system checking hygienic quality, pathogenic microorganisms, and authenticity. This would help to ensure constant good quality of products and to identify individual problems, thus improving both the overall quality and the general image of these products in the public.
Laufzeit: Beginn: 01.06.2002 / Ende: 31.10.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde Justus-Liebig-Universität Giessen, Gießen
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: ausschreibung; f.7.1; f.7.4; herstellungsverfahren; gentechnologie; qualitätssicherung; angebot; ziegenmilch; käse; mikrobiologie; status-quo; tier; ; Hygiene, Lebensmittelanalytik