Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Eine kriminologische Analyse des Entscheidungsverhaltens in den Wertschöpfungsketten "konventionelles Geflügel" und "Öko-Geflügel"
Beschreibung (dt.): Ziel des Vorhabens ist es, beispielhaft für die Lebensmittelerzeugung, die Wertschöpfungsketten Hähnchen- und Puten-produktion auf Schwachstellen mit besonderer Anfälligkeit für sogenanntes Moral-Hazard Verhalten zu untersuchen. Der gesellschaftswissenschaftlich, kriminologische Ansatz soll sich der Fragestellung nach den Ursachen für Moral-Hazard Verhalten von der Seite des handelnden Subjektes nähern. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, warum Menschen in vergleichbaren Entscheidungssituationen unterschiedlich oft zu Normverstößen bereit sind. Die geplante Untersuchung wird sich auf Fallstudien, Gerichtsunterlagen und Interviews mit Akteuren und Experten der Geflügelwirtschaft stützen. Es ist zu soll klären, wie die außerökonomischen Anreize zur Normeinhaltung verstärkt werden können. Die Lokalisierung solcher „protektiver“ Faktoren gegen ökonomische Verlockungen zum Normverstoß ermöglicht die Formulierung von Optionen einer Förderung dieser Faktoren. Das Projekt arbeitet in enger Kooperation mit dem am Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) durchgeführten Teilprojekt „Eine Moral-Hazard Analyse der monetären Anreizsituation in den Wertschöp-fungsketten konventionelles Geflügel und Öko-Geflügel“ zusammen. Abschließend ist ein Leitfaden zu entwickeln.
Ergebnis (dt.): Das kriminologische Teilprojekt untersuchte protektive Faktoren, die Akteure dagegen immunisieren, einer ökonomischen (s. Teilprojekt 03HS045/1) Verlockung zu Normverstößen nachzugeben. Es wurden drei unterschiedliche Akteursgruppen identifiziert: Die prinzipiell Normkonformen, welche die Normen einhalten wollen und im Prinzip auch können. Eine heterogene Gruppe, die Normen einhalten will, sie aber nur unvollkommen einhalten kann. Eine dritte Gruppe, die Normen nicht einhalten will, weil sie gerade den Nutzen der Normverstöße zur Grundlage ihres ökonomischen Kalküls macht. Die Relevanz der Mikro-Ebene ist unübersehbar, weil viele Betriebe stark inhaberzentriert geführt werden. Mindestens gleichbedeutend ist die Meso-Ebene der Unternehmensstrategie und –kultur. Auf der Makro-Ebene wirken kollektive Selbstbilder und Statusinkonsistenzen mit dem Risiko der Erosion protektiver Faktoren und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Normverstößen. (Informationen zum Teilprojekt I der Humboldt-Universität-Berlin FKZ 03HS045/1 siehe dort)
Laufzeit: Beginn: 15.04.2005 / Ende: 14.01.2007
Ausf. Einrichtung: Institut für Kriminologische Sozialforschung Universität Hamburg, Hamburg
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: lebensmittelsicherheit; verbraucherschutz; , Lebensmittelqualität
Förderkennzeichen: 2803HS045/2
Dokument zum Download: 03HS045_2.pdf (790,8 KB)

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