Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Prüfung der Möglichkeiten zur Herkunftsidentifizierung gebietsheimischer Gehölze mittels Chloroplasten-DNA
Beschreibung (dt.): "Einheimische Gehölze haben sich im Laufe vieler Generationen an die regionalen Umweltbedingungen ...angepasst... Durch Anpflanzung großer Mengen von Gehölzen, die zwar einer einheimischen Art angehören, aber aus entfernten Regionen stammen, können diese regionaltypischen Populationen verändert und verdrängt werden." (Initiative des BMVEL und der BLAG "Erhaltung forstlicher Genressourcen und Forstsaatgutrecht"). Zum Schutz vor einer möglicherweise unkontrollierten Ausbringung unerwünschter Sippen wird eine Methode geprüft, die es ermöglicht, regionale von nichtregionalen Herkünften zu unterscheiden. Hierfür sollen Chloroplasten-DNA-Marker eingesetzt werden. Diese sind auf Grund der Erkenntnisse bei anderen Arten am erfolgversprechendsten zur Unterscheidung nach geographischen Gebieten innerhalb des Verbreitungsareals. Im Rahmen dieses Projektes soll exemplarisch an einer Strauchart (Roter Hartriegel, Cornus sanguinea) abgeschätzt werden, mit welchem Aufwand und mit welchem Ergebnis, z. B. räumliche Auflösung, sich dieses Ziel erreichen lässt. Dazu gehört die Entwicklung artspezifischer Marker und die Erstellung einer Referenzdatenbank.
Ergebnis (dt.): Vorliegende Arbeit beschreibt den Versuch, mit Hilfe von Chloroplasten-DNA-Markern regionale Herkünfte von Hartriegel (Cornus sanguinea) zu identifizieren. Zu diesem Zweck erfolgte eine genetische Inventur an insgesamt 611 Individuen aus 81 verschiedenen europäischen Hartriegelvorkommen. Insgesamt lassen sich 9 unterschiedliche Chloroplasten-Haplotypen reproduzierbar unterscheiden, wobei 1 Haplotyp im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet ist und mit 87,7 % nahezu überall und sehr häufig vorkommt. Eine regionale Zuordnung ist hier nicht möglich. Die anderen 8 Haplotypen sind mit 0,3 bis 4,1 % selten und kommen mit Schwerpunkt in SO-Europa vor. Eine Verbreitungsgrenze lässt sich jedoch aufgrund des nur vereinzelten Vorkommens nicht festlegen. In Deutschland kommt mit 98,5 % fast ausschließlich der häufige Haplotyp 1 vor. Zwei ursprünglich als „authochton“ beschriebene Vorkommen in MV waren zu 100 % verschieden und erwiesen sich nach erneuter Prüfung mit hoher Wahrscheinlichkeit als gepflanzt.
Bei weiteren, ergänzenden Untersuchungen zur Variation in den ITS-Abschnitten der rDNA konnten 5 verschiedene sog. Ribotypen aufgezeigt werden, die die o.g. Ergebnisse bestätigen. Es gibt jedoch keinen cpDNA-Haplotypen mit mehreren Ribotypen, so dass keine weitere Aufschlüsselung der Ergebnisse möglich ist.
Ergebnis (engl.): Introduction: Indigenous trees and shrubs are adapted to environment where they grow for generations. Foreign individuals of the same species are assumed to be worse adapted out of their natural range. Planting of foreign individuals could change indigenous populations and lead to deterioration. To identify regional typical/adapted and non typical individuals/populations method of chloroplast-DNA-markers is proofed.
Methods: Fresh leaf material or seed of indigenous Cornus sanguinea was sampled in its natural range all over Europe from “authochton” populations (611 individuals, 81 populations). Fresh material was immediately frozen in laboratory. Afterwards DNA was abstracted and a PCR-product amplified. PCR-products were cut with enzymes and agarosegel-electrophoresis executed, to visualise DNA-structures.
Results: Overall, 9 different chloroplast-haplotypes could be identified. One haplotype is very frequent (87,7 %) and widespread all over europe. The other 8 types are seldom (0,3 – 4,1 %). They seem to concentrate in southeastern Europe.
Conclusions: Because of the wide and overall spread of one haplotype, a precise identification of regional origin is not possible. To proof different races, additional investigations should be done on phanological aspects. Further investigations on chloroplast-DNA-analysis should be carried out on other species (i.e. Prunus spinosa, Crataegus monogyna) to proof this method.
Acknowledgements: The study was financially supported by the Federal Ministry of Consumer Protection, Food and Agriculture, Germany. Thanks to all collegues of all friendly scientific organisations which supported us in such a magnificent way: Dr. Gregor Aas, Ökologisch Botanischer Garten der Universität Bayreuth, Mister Arndt Forstamt Hofbieber, Robert Baron FH-Eberswalde, L. Blascó Lehroberförsterei Eberswalde, Bund-Länder-Arbeitsgruppe Forstliche Generhaltung, Dr. Dan Cogalniceanu Rumänien, Hanelore Enkisch BFH Waldsieversdorf, alle Mitarbeiter des Forstbotanischen Gartens Eberswalde , Dr. Manfred Forstreuther TU-Berlin, Forstverwaltung Thüringen ,Julia Guttenberger Donau Auen Nationalpark Vienna, B. Herrero Spain, Prof. Dr. Ottmar Holdenrieder ETH-Zürich, Manana Kereselidze Georgien, Prof. Dr. Kilchenmann Univ.-Madrid, Wanda Kramer FH-Eberswalde, Franz Kroiher BFH Hamburg/ Eberswalde, Dr. Marianne Lauerer ökologisch botanischer Garten der Universität Bayreuth, Dr. Konrad Lautenschlager Bayer. Waldbesitzerverband, Eike Müller Forstbotanischer Garten Eberswalde, Prof. Dr. M. Mussong FH-Eberswalde, Daniela Pilarska Bulgaria, Dr. Arsen Proko Albanien, Sebastian Rogall Forstbotanischer Garten Eberswalde, Lydia Schulze Forstbenbank Arnsberg, R. Tamm FA. Hassloch, Dr. Eric Teissier du Cros INRA Avignon, Herr Voth / Herr Reituff Rügen, Oliver Weigenand Uni-Göttingen, Dr. Henrik Weiß Forstbotanischer Garten Tharandt, TU-Dresden, Christa Wessel Baden-W., Burckart Witt FH-Eberswalde, Dr. Georg von Wühlisch BFH Hamburg, Prof. Dr. T. Zawila, FH-Eberswalde.
Laufzeit: Beginn: 15.03.2004 / Ende: 14.05.2005
Ausf. Einrichtung: Forstbotanischer Garten Fachhochschule Eberswalde, Eberswalde
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: autochthone gehölze, herkunftsnachweis; kleinprojekt; cornus sanguinea; hartriegel; chloroplasten-dna; gartenbau; , Wald- u. Forstwirtschaft
Förderkennzeichen: 2803HS055
Dokument zum Download: Kein Dokument vorhanden!

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
projekttraeger-agrarforschung@ble.de

Übergreifende Suche in allen Vorhaben des Projektträgers... mit Ihren Suchkriterien