Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Entwicklung präventiver Tiergesundheitskonzepte bei kleinen Wiederkäuern im ökologischen Landbau
Titel (englisch): Preventive animal health concepts for small ruminants in organic farming
Beschreibung (dt.): Ziel des Vorhabens ist, die präventive Tiergesundheit bei kleinen Wiederkäuern im Ökolandbau nachhaltig zu stärken. Praxistaugliche Verfahren zur Vorbeugung gegen Infektionen, ernährungsbedingte Mangelerkrankungen sowie Endo- und Ektoparasiten werden erarbeitet; bereits bekannte Fakten werden zu Konzepten zusammengefügt. Mit Hilfe einer Schwachstellenanalyse wird der akute Verbesserungsbedarf im Bereich der Tiergesundheit bei kleinen Wiederkäuern abgeleitet. Vorhabenbegleitend wird eine Projektsteuerungsgruppe mit acht ständigen Mitgliedern aus verschiedenen Fachrichtungen eingerichtet. Die Steuerungsgruppe wird die wissenschaftlichen, gesetzgeberischen und verbraucherschutzrelevanten Anforderungen formulieren und maßgeblich bei der Erarbeitung eines Workshopkonzeptes beteiligt sein. Insgesamt werden drei Workshops durchgeführt. Die Erarbeitung von Konzepten zur Infektionsprophylaxe (Workshop I) wird einen Beitrag zur Verbesserung der Tiergesundheit der Schafherden in bezug auf Infektionskrankheiten leisten. Der Workshop II dient der Entwicklung von Fütterungskonzepten und der Bedarfsformulierung für Spurenelemente und Mineralstoffe. Der Workshop III wird sich mit Endo- und Ektoparasiten bei Schafen in der ökologischen Haltung beschäftigen.
Ergebnis (dt.): Die Ergebnisse gelten für ökologische und konventionelle Betriebe. Sehr problematisch ist die regional mangelhafte Verfügbarkeit spezialisierter Tierärzte/Berater. Endoparasiten: Durch Prophylaxe, gezielte Diagnostik und restriktiven Arzneimitteleinsatz kann ein tolerabler Parasitendruck hergestellt und der Entwicklung von Anthelmintikaresistenz entgegengesteuert werden. Einzeltier- oder Teilherdenbehandlung sollte die Routinebehandlung der Gesamtherde ersetzen. Die überwiegende Stallhaltung mit befestigtem Auslauf ist in Problembetrieben sinnvoll. Ein Herdengesundheitsplan und die Züchtung auf Resistenz ist wünschenswert. Alternative Behandlungsverfahren können derzeit nicht empfohlen werden. Infektionskrankheiten: Basale Präventionsmaßname ist die routinemäßige Bestandsdokumentation sowie die Untersuchung von verendeten Tieren/Kümmerern (ab 5%). Freiwillige, modulare Hygieneprogramme werden von Tierhaltern gegenüber bindenden Leitlinien bevorzugt. Notwendig ist eine erleichterte Impfstoffeinfuhr und -anwendung aus dem EU-Ausland. Homöopathie ist zur Entwurmung ungeeignet, indikationsbedingt zur Stärkung der Immunabwehr evtl. sinnvoll. Positiver Nebeneffekt der Homöopathikagabe sind verbesserte Tierbeobachtung und spezielleres Management. Neu wird zukünftig vor allem die Übertragung der Verantwortung für die Sicherstellung der Lebensmittelqualität auf den Erzeuger sein. Spurenelemente: Mineralfuttereinsatz ist auch im Ökolandbau notwendig. Kompensationsmöglichkeiten über selektive Pflanzen- oder Laubfütterung/ -düngung sind gering. Für Ziegen sind die Gehalte fast aller Futterpflanzen zu gering. Futtermittel- sowie Blut- und Organanalysen sollten zur Objektivierung der Bestandssituation vermehrt erhoben werden. Zunehmender Verlust an Biodiversität trägt maßgeblich zur Verarmung der Futtermittel bei. In der Diagnostik, auf dem Gebiet der Referenzwerte sowie bezüglich der örtlich zu erwartenden Spurenelemente in Futterpflanzen besteht dringender Forschungsbedarf.
Ergebnis (engl.): Results can be considered likewise for organic and conventional farming. A basic problem in Germany is a lack of qualified support (vets/agriculture consultants). Endoparasites: Prophylactic management, monitoring of faecal egg counts and restricted drug use can reduce parasites to an acceptable level and slow down development of drug resistance. Part of herd or individual dosing should replace routinely flock deworming. Indoor animal husbandry combined with a paved outlet seems to be reasonable in herds with serious problems. A herd health plan and breeding for parasitic resistance is desired. No alternatives for deworming are available at the moment. Infectious diseases: Routinely herd documentary/analysis should be initialized. Minimal standard is examination of death and weak animals (rate > 5%). Commitment on a general herd health plan was declined (farmers), but free assessment to modules of a hygienic program was desired. Vaccination is limited by the offer of commercial vaccines. It is necessary to lower the regulations for import (EU) and use vaccines. Homeopathic drugs are not suitable form deworming, but they may support general body condition. Positive site effect of homeopathic use is the improvement of animal observation/management. A transmission of responsibility on food safety from the administrative body to the producers must be expected in the future. Trace elements: Mineral supplements are necessary in organic farming as well. Opportunities of using special plants/leaves/fertilizer are limited. Crop is too low in trace elements contents regarding goats. An increase of routinely analysis of food, blood and liver samples is necessary to verify herd status. Increasing loss of biodiversity may be responsible for a decrease of trace element supply of the pasture. Research should focus on better diagnostic methods for trace element status, on reference values for goats as well as on data bases of local trace element contents of plants.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2004 / Ende: 30.04.2005
Ausf. Einrichtung: Klinik für kleine Klauentiere und forensische Medizin und Ambulatorische Klinik Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: skizze_rili; tiergesundheit; prophylaxe; schafe; ziegen; tierschutz; antrag_rili; Tiergesundheit, Veterinärwesen