Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Wasserdesinfektion in geschlossenen Bewässerungssystemen durch Chlordioxid
Beschreibung (dt.): Seit mehreren Jahren werden in zahlreichen Gewächshausbetrieben geschlossene Gießwasserkreisläufe eingesetzt (geschlossene Systeme). Diese Systeme haben positive Auswirkungen auf die Umwelt, da sie den Austrag von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln in die Vorfluter reduzieren. Darüber hinaus führen Sie in den Betrieben zur deutlichen Reduzierung der Wasserkosten. Zur Vermeidung der Verbreitung von wassergetragenen Pathogenen, wird das Gießwasser durch verschiedene Verfahren aufbereitet bzw. desinfiziert. Insbesondere in der wirtschaftlich bedeutenden Produktion von Begonien nimmt der Krankheitsdruck u.a. durch Fusarium sp. in den letzten Jahren stark zu. Ziel des Projektes ist die Einführung und Erprobung der automatisierten Chordioxiddesinfektion des Gießwassers in die Praxis der Gewächshausbetriebe. Das Verfahren ist in der Trinkwasseraufbereitung und in der Reinigung von Mehrweggetränkeflaschen verbreitet. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Bewertung der Wirksamkeit, der Dosierung und eventueller Einflüsse auf die Pflanzenverträglichkeit bzw. die Verkaufsqualität der Pflanzen.
Ergebnis (dt.): Eine große Zahl verschiedener Gewächshaus- und –topfkulturen wird heute in geschlossenen Systemen erzeugt. Dabei wird das nicht von den Pflanzen aufgenommenen Gießwasser wiederverwendet. Ziel des Vorhabens war es zu prüfen, ob die Wasserdesinfektion mit Chlordioxid eine geeignete Maßnahme ist, um die Krankheitsausbreitung durch das Gießwasser im geschlossenen System zu verhindern. Die Untersuchungen erfolgten im Praxisbetrieb und wurden durch Inokulationsversuche und solche mit Infektorpflanzen (Fusarium foetens an Elatiorbegonien) am Standort der FA-Geisenheim ergänzt. Eine Bewertung der spezifischen Wirksamkeit gegen Fusarium foetens war aufgrund des sehr geringen Krankheitsaufkommens (infizierte Jungpflanzen) im Praxisbetrieb nicht möglich. Die sehr starke Reduktion der Gesamtkeimzahl (Bakterien) im Gießwasser um den Faktor 1.000 ist jedoch ein Hinweis auf die hohe mikrobizide Wirkung von Chlordioxid. Bei Elatiorbegonien und Poinsettien waren keine negativen Auswirkungen der Chlordioxidbehandlung auf die Entwicklung oder die Qualität der Topfpflanzen zu beobachten. Das beschriebene Verfahren erzeugt Chlordioxid erst im Praxisbetrieb. Ein Antragsteller für die Zulassung zum Vertrieb als Pflanzenschutzmittel ist somit nicht vorhanden. Ob es Möglichkeiten gibt, nach dem beschriebenen Verfahren Chlorodioxid anzuwenden, muss einer rechtlichen Klärung vorbehalten bleiben.
Laufzeit: Beginn: 01.02.2004 / Ende: 28.02.2005
Ausf. Einrichtung: Institut für Biologie Forschungsanstalt Geisenheim, Geisenheim
Förderprogramme: Vorhaben ist keinem Programm zugeordnet
Stichpunkte: pflanzenschutz; giesswasser; gartenbau; , Kulturverfahren