Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Resistenz-Screening deutscher Maissorten gegen den invasiven Maiswurzelbohrer und Identifizierung möglicher Resistenzfaktoren
Beschreibung (dt.): Der invasive Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera LeConte) breitet sich seit dessen Einschleppung 1992 von Serbien kommend in Europa aus. In Deutschland wird ein Erstauftreten des Schädlings in den nächsten Jahren, vielleicht bereits 2004, erwartet. Bei einer dauerhaften Etablierung in ganz Zentraleuropa werden die ökonomischen Schäden nach Schätzungen auf etwa 25 Mio. Euro pro Jahr nur für die deutschen Maisproduzenten beziffert. Da Bekämpfungsmaßnahmen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen (wirksame Bodeninsektizide in Europa nicht zugelassen, Fruchtwechsel nicht immer praktikabel, aufgrund fehlender natürlicher Gegenspieler keine biologische Schädlingsbekämpfung möglich, im Gegensatz zur angestrebten Reduktion von Pflanzenschutzmitteln) und eine Ausrottung des Maiswurzelbohrers in Europa nicht mehr möglich scheint, stellt der Anbau resistenter Maissorten den aussichtsreichsten Ansatz dar, der Bedrohung durch den Maiswurzelbohrer zu begegnen. Deshalb ist es Ziel dieses Projektes, nach resistenten Sorten zu suchen. In diesem Projekt sollen daher Maissorten, die sich in bezug auf morphologische und biochemische Parameter (Ligningehalt der Wurzel bzw. Phytosterolgehalt u. Phytosterolkomposition) unterscheiden, auf ihre Resistenz gegen den Maiswurzelbohrer (= schlechte Verwertbarkeit bzw. Nicht-Nutzbarkeit durch Larven/Käfer) hin untersucht werden. Es sollen Sorten charakterisiert werden, die sich durch Antibiosis/Antixenosis negativ auf die Larvenentwicklung des Käfers auswirken und die Populationsdichte so unter dem ökonomischen Schwellenwert halten. Mit Hilfe dieser Parameter sollen den Pflanzenzüchtern Anhaltspunkte gegeben werden, um Sorten zu entwickeln, die weniger gut für die Ernährung der Larven des Maiswurzelbohrers geeignet sind. Die Methode kann bei gegebener Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit auch seitens BSA zur Prüfung von neuen Sorten hinsichtlich ihrer Resistenz bzw. Anfälligkeit bei Diabrotica-Befall eingesetzt werden.
Ergebnis (dt.): Während der Forschungsarbeiten wurden biochemische/morphologische Parameter (Fasergehalt als ADF und NDF, Trockenmassegehalt, Campesterol-, Stigmasterol- und Sitosterolgehalt, Hydroxyaminsäuren) erhoben und anschließend mit der Gewichtszunahme und der Fraßleistung der Larven korrelliert. Mehrere Faktoren konnten identifiziert werden, die das Fraßverhalten des Westlichen Maiswurzelbohrers an Maishybriden beeinflussen. Insbesondere der Gehalt an Stigmaterol und Campesterol und der Fasergehalt waren für die Fraßaktivität entscheidend. Es wurden somit gute Fortschritte hinsichtlich des Einflusses der untersuchten biochemischen Parameter auf die Fraßaktivität festgestellt, jedoch waren die Einflussgrößen für das Larvenwachstum nur bedingt feststellbar.
Zusätzlich zu den im Projekt geplanten Untersuchungen konnte in Kooperation mit der University of Missouri, Columbia USA, eine Feldstudie mit 25 Maishybriden an zwei Standorten in das Forschungsprojekt mit einfliessen. Aufgrund deutlicher Unterschiede bei den Schäden, ließen sich allerdings keine allgemein gültigen Rückschlüsse, weder zwischen den beiden Standorten noch zwischen Bioassay und Feldstudie daraus ziehen.
Das Erstellen einer Resistenzskala oder die Skalierung der Hybriden sind zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der Heterogenität der Ergebnisse zwischen Bioassay, Labor- und Freilandergebnisse nicht sinnvoll. Die vorliegenden Ergebnisse ermöglichen es aber dennoch den Züchtern ihre Sorten hinsichtlich einer Schädigung durch den Westlichen Maiswurzelbohrer einzuschätzen.
Zusammenfassend lautet die Empfehlung an die Züchter möglichst Sorten mit hohem Phytosterolgehalt, geringem Fasergehalt und hohem Gehalt an Hydroxyaminsäure als mögliche Resistenzfaktoren in Zuchtprogrammen weiter zu untersuchen, um Hybriden zu entwickeln, an denen die Larven des Maiswurzelbohrers weniger fressen.
Der Projektnehmer zeigt aber auch die Notwendigkeit auf, neben der Beachtung des züchterischen Aspektes im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzmanagements die Anzahl der Schadorganismen zu reduzieren.
Laufzeit: Beginn: 01.12.2004 / Ende: 30.11.2007
Ausf. Einrichtung: Abteilung Agrarentomologie Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: ackerbau; resistenzzüchtung; diabrotica virgifera; virgifera; maiswurzelbohrer; mais sortenscreening; ligningehalt wurzeln; phytosterolgehalt; phytosterolkomposition; kleinprojekt; , Pflanzenzucht
Förderkennzeichen: 2804HS017
Dokument zum Download: 04HS017.pdf (1,4 MB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
projekttraeger-agrarforschung@ble.de

Übergreifende Suche in allen Vorhaben des Projektträgers... mit Ihren Suchkriterien