Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Forschungsprojekte des Projektträgers der BLE

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Titel: Erfassung und Dokumentation der genetischen Vielfalt von Zuchtkarpfen sowie der Nebenfische der Karpfenteichwirtschaft in Deutschland
Beschreibung (dt.): Erfassung und Dokumentation der genetischen Vielfalt von Zuchtkarpfen sowie der Nebenfische der Karpfenteichwirtschaft in Deutschland. Aquakultur ist der bedeutendendste Wirtschaftszweig der deutschen Binnenfischerei. Die dabei genutzten Zuchtstämme bilden die Produktionsbasis. Sie stellen eine wichtige genetische Ressourcen dar. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) benötigt als Grundlage zur Konzeption des Fachprogramms zu aquatischen genetischen Ressourcen eine bundesweite Dokumentation der in Deutschland züchterisch tätigen Fischereibetriebe und der gehaltenen Zuchtstämme. Die erhobenen Daten sollen in elektronischer Form geliefert werden, die direkt in eine Datenbank bei der Zentralstelle für Agrardokumentation/ Informationszentrum Biologische Vielfalt ZADI/IBV, Bonn zu überführen sind. Es ist ein Bericht zur Vollständigkeit der gewonnenen Daten zu erstellen. Darin ist der Umfang und der Erhaltungszustand der genetischen Ressourcen in der Aquakultur in Deutschland zu dokumentieren und zu bewerten. Der mögliche Erhaltungsbedarf ist aufzuzeigen.
Ergebnis (dt.): Das Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow ist von der BLE zur Erfassung der in Deutschland züchterisch tätigen Haupterwerbsbetriebe der Karpfenteichwirtschaft sowie eine Charakterisierung der dort gehaltenen Laichfischbestände der wichtigsten Nutzfischarten beauftragt worden. Neben Befragungen von Betriebsleitern zu Haltungsumwelt und züchteri-scher Bearbeitung der von ihnen gehaltenen Laichfische wurden an Einzelfischen von ausge-wählten Beständen eine Reihe morphometrischer und genetischer Parameter ermittelt. Die gewonnenen Informationen wurden in einer zentralen Datenbank zusammengefasst und an die BLE übergeben. Bundesweit wurden 99 karpfenteichwirtschaftliche Betriebe erfasst, in denen 250 Laichfischbestände von 16 Fischarten geführt werden. Davon wurden 40 Laichfischbestän-de des Karpfens, 16 Schleien- und 9 Zanderbestände näher charakterisiert. Laichfischbestände werden in der Karpfenteichwirtschaft in Deutschland üblicherweise auf Grundlage von Zufütte-rung und mittleren Besatzdichten zwischen 150 kg/ha und 800 kg/ha gehalten. Es konnten deutliche morphometrische Unterschiede zwischen Laichfischbeständen innerhalb Arten nach-gewiesen werden, die zum Teil auf regionale morphologische Besonderheiten hindeuteten, aber auch auf morphologische Charakteristika einzelner Bestände zurückzuführen waren. Innerhalb der meisten Laichfischbestände zeigte sich eine umfassende genetische Diversität. Die Form und Intensität der geleisteten züchterischen Bearbeitung führte bislang offenbar nur in ver-gleichsweise wenigen Laichfischbeständen zu erhöhten genetischen Inzuchtkoeffizienten. Auch die zum Teil deutliche genetische Differenzierung zwischen Beständen innerhalb Arten scheint eher regions- bzw. herkunftsbedingt und weniger in der züchterischen Bearbeitung während der letzten Generationen begründet zu liegen. Empfehlungen für die zukünftige züchterische Bear-beitung auf Art- und Bestandsebene wurden auf Basis der erfassten Daten abgeleitet. Informa-tionen zu den eigenen Laichfischbeständen und Hinweise zur zukünftigen Züchtungsarbeit werden an die Laichfischhalter weitergegeben.
Laufzeit: Beginn: 25.07.2005 / Ende: 04.01.2008
Ausf. Einrichtung: Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam
Förderprogramme: Vorhaben ist keinem Programm zugeordnet
Stichpunkte: biologische vielfalt; erhebung; aquatische lebewesen; zucht; genetik; monitoring; , Tierzucht
Förderkennzeichen: 2805BE006/1
Dokument zum Download: 05BE006_1.pdf (884,7 KB)

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