Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Eichelmast mit Schweinen
Beschreibung (dt.): Hutewälder sind in einigen wenigen Relikten in Deutschland vorhanden. Sie bilden in der Kulturlandschaft einen der seltenen Areale, die der Mensch nicht mehr nutzt. Die Pflege und das Mähen ist aufwändig und teuer, der Holzertrag sehr mäßig und die Bewirtschaftung kaum lohnend. Ziel des Projektes ist, einen Hutewald in eine extensive und ökonomisch tragbare Bewirtschaftung einzubinden, um ihn dadurch dauerhaft zu erhalten. Hierzu soll die traditionelle Bewirtschaftung mit Schweinen unter modernen Bedingungen erfolgen. Ziel des Projektes ist die Etablierung eines Verfahrens zur besonders naturnahen Haltung aller vom Aussterben bedrohten Schweinerassen, hier zunächst des Schwäbisch-Hällischen Schweines, und deren Vermarktung als Premium-Produkte. Seitens der wissenschaftlichen Begleitung sollen Quantität und Qualität der Eichelmast sowie deren Futterwert bestimmt und die Auswirkungen der Schweinehaltung auf die Hutung einschließlich Vegetationsveränderungen dokumentiert werden. Die Höhe der Zuwendung und die EU-Notifizierung kann unter: http://ec.europa.eu/community_law/state_aids/agriculture_2006.htm eingesehen werden.
Ergebnis (dt.): Bis vor ca. 200 Jahren war es üblich Wälder als Weide für Hausschweine zu nutzen. Diese Nutzung war stellenweise so ausgeprägt, dass sie eine eigene Waldform und damit ein neues Ökosystem – den Hutewald hervorbrachte. In ihm stand den Schweinen ein großes Angebot an nährstoffreichem Futter, vor allem aus Eicheln und Bucheckern zur Verfügung. Erst nach Einführung intensiver Schweinemastverfahren wurden diese traditionelle Waldnutzung und die Haltung von alten, an das Freiland angepassten Schweinerassen aufgegeben. .
In einem Pilotprojekt in Unterfranken wurde untersucht, ob sich diese alte Waldnutzung unter den heutigen Wirtschaftsbedingungen reaktivieren lässt. Auf einer rund 18 ha großen Waldfläche hat die Eichelschwein GmbH erstmalig seit Verschwinden der Waldweide in Deutschland wieder Hausschweine in einen Eichenwald eingetrieben. Dabei wurden alte, gefährdete Rassen wie das Schwäbisch-Hällische Landschwein eingesetzt.
Erste Ergebnisse dieses Pilotprojektes zeigen, dass eine Weidehaltung mit alten Schweinerassen möglich und wirtschaftlich ist. Durch die Mast der Schweine mit Eicheln entsteht ein qualitativ hochwertiger Schinken mit spezieller Geschmacksnote, der sich gut vermarkten lässt. Als positiver Nebeneffekt dieser Nischennutzung erweist sich der damit verbundene Erhalt der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen und der selten gewordenen Waldformationen, wie Mittel- und Hutewälder. Die Schweinemast im Wald bringt demnach nicht nur ein ganz hervorragendes Lebensmittel-Produkt hervor, sondern leistet auch einen Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt. Die ermutigenden Ergebnisse sollen weitere Akteure zur Nachahmung anregen.
Ergebnis (engl.): Introduction: Oak forests served for centuries to provide timber and a number of other goods, like firewood, poles and fodder to the society. Herding of pigs in forests as an ancient form of land use disappeared from middle European forests at the early sixties of the last century, while it still remained a niche of highly-valued meat production in Southern Europe, e. g. Spain and Croatia.
Since the dawn of modern forestry the area of coppice and coppice-with-standards (CWS) forests in Germany has constantly decreased. With the recent rise of energy prices and of wood as a renewable source interest in these systems aroused again. Also those forests are a precious habitat for rare and endangered animal and plant species and much valued for their diversity in structure.
In our study we use CWS forests as a pasture for Swabian-Hall swines, which are famous for their superior meat quality. The integrative character of this project may support the conservation of the Swabian-Hall swine, which remains an endangered race on the red list of the Society for the Conservation of Old and Endangered Livestock Breeds.
Methods: Pig herding took place in a CWS forest near Possenheim based on good agricultural practice and strict implementation of legal requirements. Acorn production was monitored quantitatively and qualitatively for a period of four years with a variety of methods, including Unmanned Aerial Vehicle (UAV) which carried a camera (Hofmann et al. 2009). In addition the impact of swine on the composition of ground vegetation, tree regeneration, and soil fauna was studied, too.
Results: Results of the study demonstrate, that pig herding in CWS forests in Germany with Swabian-Hall swine is possible and economically viable.
We observed substantial fluctuations in acorn production in the forest, with a good mast in 2006 with an acorn production of 1154 kg ha-1 that allowed for herding of up to 171 pigs on an area of 20 ha for a fattening period of 90 days or allowed for herding 150 pigs for a fattening period of 103 days, respectively. In the two following years 2007 and 2008 acorn production was only a fraction of the 2006 production (~ 28 %), and in 2009 was nearly nil. Although acorns are an important staple, pigs obviously found suitable substitute feed (e.g. insects, caterpillars, herbs, mushrooms) in years of low acorn production. Severe feed shortage can be alleviated by complementary feeding of acorns (collected in other stands and/or purchased), alternatively herd size can be adapted to the mast conditions.
First investigations demonstrated that in good mast years (e.g. 2006) pigs leave over a considerable number of acorns, which may give raise to a sufficient amount of oak regeneration.
Hard mast of Swabian-Hall swines with acorns resulted in a qualitatively high valued ham and meat product with a specific flavour, which is easily marketable. As a positive side effect of this niche use pig herding in CWS with Swabian-Hall swine supported the conservation of this endangered race and also supported the conservation of CWS forests, because the potential use of underwood and/or standards is not affected by herding.
Conclusions: Yearly acorn production in oaks stands is highly variable. Unfortunately there are only few data series on the periodicity of mast. Local and regional data series are needed as a basis for evaluation, planning and model building for an alternative use like pig herding in CWS. Basic methodology of forecasting is already available but relatively imprecisely and hence has to be improved considerably.
Nevertheless pig herding in oak forests does not only provide excellent food, but makes also an important contribution to the conservation of biological diversity.
Laufzeit: Beginn: 01.09.2006 / Ende: 31.08.2010
Ausf. Einrichtung: Eichelschwein GmbH, Freising
Förderprogramme: Vorhaben ist keinem Programm zugeordnet
Stichpunkte: monogastrier; biologische vielfalt; modellvorhaben; verbundprojekt; produktqualität; schlachtkörperqualität; schweine; mast; tierernährung; futtermittel; haltungsverfahren; , Tierhaltung
Förderkennzeichen: 2805BM014/1
Dokument zum Download: 05BM014_1.pdf (4 MB)

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