Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Verbesserung und Validierung der Analytik für T-2 Toxin und HT-2 Toxin sowie Vorkommen dieser Mykotoxine in Lebensmitteln des deutschen Marktes
Beschreibung (dt.): Im Hinblick auf die Festlegung tolerierbarer Tagesaufnahmen für Typ A Trichothecene durch den wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der EU und die derzeit geführte Diskussion zur Reglementierung von Fusariumtoxinen ist voraussichtlich bis zum Jahr 2007 mit EU-Höchstmengen für T-2 Toxin und HT-2 Toxin zu rechnen. Die Analytik von T-2 Toxin und HT-2 Toxin ist derzeit noch nicht ausgereift und validierten Verfahren stehen nicht zur Verfügung. Des Weiteren sind im Hinblick auf betriebliche Qualitäts- und Eigenkontrollen zur Einhaltung von Höchstmengen einfache Schnellverfahren erforderlich. Ziel dieses Forschungsprojektes ist deshalb die Erarbeitung und Validierung adäquate Analysensysteme für T-2 Toxin und HT-2 Toxin. Entsprechend der künftigen Anforderung an ein zu etablierendes, integriertes Nachweissystem sollen diese Arbeiten die Entwicklung, Überprüfung und Optimierung geeigneter Probenvorbereitungsverfahren sowie von Untersuchungsverfahren auf den Ebenen „Screeningtests“, „vorläufige Bestätigungstests“ und „Referenzverfahren“ umfassen. Durch regelmäßige Vergleichsuntersuchungen auf standardisierter Basis soll die Leistungsfähigkeit der einzelnen Systeme für relevante Probenmatrices im praktischen Einsatz geprüft und dokumentiert werden. Die Homogenität der Toxinbelastung wichtiger Lebensmittel in der im Handel befindlichen Angebotsform wird im Hinblick auf die Etablierung adäquater Probennahmeverfahren im Rahmen des Projektes geprüft. Des Weiteren soll die Belastung der Lebensmittel des deutschen Marktes über drei Erntejahre hinweg durch Monitoring-Untersuchungen relevanter (getreidehaltiger) Lebensmittel sowie durch Suchanalysen ermittelt werden. Aus diesen Daten kann anschließend die Aufnahme dieser Toxine durch den deutschen Verbraucher errechnet werden.
Ergebnis (dt.): Ein Befall von Getreide und anderen pflanzlichen Erzeugnissen mit Schimmelpilzen kann zu einer Kontamination mit Schimmelpilzgiften (Mykotoxine) führen. Zu den in Europa häufigsten Mykotoxinen zählen die von Fusarien gebildeten Trichothecen-Mykotoxine, zu deren giftigsten Vertretern das T-2 Toxin und das HT-2 Toxin (T-2/HT-2) gehören. Nach einer wissenschaftlich-toxikologischen Bewertung des wissenschaftlichen Lebensmittelausschusses der Europäischen Union sollte die tägliche Aufnahme (TDI) von T-2/HT-2 über Lebensmittel einen Wert von 0,06 Mikrogramm/kg Körpergewicht nicht übersteigen. Ziel des Verbundprojektes war es, bestehende Defizite bezüglich der zur Verfügung stehenden Untersuchungsverfahren zu schließen, sowie durch umfangreiche Untersuchungen die Belastung von Lebensmitteln des deutschen Marktes mit T-2/HT-2 zu ermitteln. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens zeigen bezüglich der eingesetzten Analytik, dass es möglich ist, T-2 Toxin und HT-2 Toxin mit hoher Testsensitivität in Lebensmitteln nachzuweisen. Mit dem Enzymimmuntest steht ein einfacher Screeningtest zur Verfügung. Als Routineverfahren ist, je nach instrumenteller Ausstattung die HPLC-FLD, die GC-ECD oder direkt die LC-MS/MS geeignet, wobei hier der jeweilige Kostenaufwand für Geräteabschreibung mit demjenigen an Verbrauchsmaterial gesehen werden muss. Somit wurden einfache Schnellmethoden sowie Referenzverfahren für den Nachweis von T-2/HT-2 etabliert und im Hinblick auf ihre Nachweissicherheit geprüft. Die Untersuchung von über 4000 Lebensmittelproben im Zeitraum 2006-2008 ergab, dass diese Toxine zwar häufig in Lebensmitteln vorkommen, jedoch fast immer in sehr niedrigen Konzentrationen. Mit etwas höherer Häufigkeit wurden nur bei Hafer/Hafererzeugnisse sowie Mais/Maiserzeugnisse Toxingehalte über 10 µg/kg nachgewiesen. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Verzehrsmengen relevanter Lebensmittel wurde errechnet, dass zwar eine regelmäßige und tägliche Aufnahme an T-2/HT-2 durch den deutschen Verbraucher gegeben ist, diese jedoch bei lediglich 10-20% des TDI liegt und somit im Normalfall nicht als kritisch angesehen werden muss.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2006 / Ende: 31.12.2008
Ausf. Einrichtung: Institut für Lebensmittelchemie Trier Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz, Trier
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: verbundprojekt; fusarientoxine; ht-2 und t-2-toxin; typ a trichothesene, analyseverfahren; verbraucherschutz; lebensmittelsicherheit; , Lebensmitteltechnologie
Förderkennzeichen: 2805HS001/4
Dokument zum Download: 05HS001_1.pdf (1,6 MB)

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