| Titel: |
Wechselwirkungspotential von Lebensmitteln mit trockenen mehl- und griessartigen Produkten |
| Beschreibung (dt.): |
Für trockene Lebensmittel sind gemäß der EU-Richtlinien 82/711/EWG (geändert durch 97/48/EWG) und 85/572/EWG keine Migrationsprüfungen vorgesehen. Es ist inzwischen jedoch bekannt, daß trockene Lebensmittel, insbesondere solche mit großen Oberfläche, Stoffe aus der Verpackung adsorbieren können. Ziel des Projektes ist eine systematische Untersuchung, in welchem Ausmaß Substanzen aus Verpackungen auf trockene Produkte übergehen. Die Projektergebnisse sollen die wissenschaftliche Basis für eine künftige Änderung der oben genannten Richtlinien liefern und Kriterien für die Notwendigkeit von Migrationsprüfung bei trockenen Lebensmitteln ableiten lassen. Die Eignung von Tenax® als mögliche Simulanz für diese Lebensmittel soll ermittelt werden. Dazu soll die Migration von Testsubstanzen aus einer Folie auf Tenax®, auf die Olivenölalternativen 95 % Ethanol und auf Lebensmittel unterschiedlicher Oberfläche und unterschiedlichen Fettgehaltes vergleichend untersucht werden. |
| Ergebnis (dt.): |
Für trockene Lebensmittel ohne Fettstoffe an der Oberfläche sind gemäß der EU-Richtlinien 85/572EWG keine Migrationsprüfungen vorgesehen. Nach neuen Erkenntnissen können aber auch trockene Lebensmittel mit großen Oberflächen Stoffe aus Verpackungen adsorbieren. Kinetische Migrationsuntersuchungen wurden aus einer mit Testsubstanzen dotierten HDPE-Folie auf trockene Prüflebensmittel unterschiedlicher Oberfläche und Fettgehalte bei 23 °C durchgeführt. Die Prüflebensmittel waren gemahlenes Salz, Salz, Hagelsalz, Puderzucker, Zucker fein, Magermilchpulver, Vollmilchpulver, Weizenmehl, Weizenvollkornmehl und Weichweizengrieß. Im Vergleich dazu wurden die Simulantien Tenax® und 95 % Ethanol untersucht. Zusätzlich wurde die Migration von Dietylhexyladipat aus Weich-PVC-Folie auf Tenax® und die beiden Milchpulver analysiert. Auf sehr feinpulverige Lebensmittel wie Puderzucker und auf die komplexeren Lebensmittel Milchpulver und Weizenmahlprodukte gingen die Testsubstanzen tert.-Butylhydroxyanisol, Benzophenon, Diphenylbutadien und Diphenylphthalat bei 23 °C aus der Testfolie in erheblichem Maß über. Auf kristallines Salz, Hagelsalz und Zucker fein migrierten die Substanzen in deutlich geringerem, aber gut messbarem Ausmaß. Tenax® verhielt sich sehr ähnlich wie Puderzucker, Milchpulver und Mahlprodukte. Die Migration in 95 % Ethanol bei 23 °C lag etwas über diesen Migrationen. Für Vollmilchpulver, insbesondere bei weniger flüchtigen Migranten (wie Diethylhexyladipat), erscheint 95 % Ethanol besser geeignet als Tenax®. Zusammenfassend ist die Migration auf trockene pulverförmige Lebensmittel nicht vernachlässigbar. Tenax® und auch 95 % Ethanol eigenen sich als Simulantien für die Migration auf trockene Lebensmittel, wobei 95 % Ethanol das strengere der beiden Simulantien ist. |
| Laufzeit: |
Beginn: 01.08.2001 / Ende: 31.07.2003 |
| Ausf. Einrichtung: |
Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung Fraunhofer Gesellschaft, Freising |
| Förderprogramme: |
Entscheidungshilfebedarf |
| Stichpunkte: |
verpackung; lebensmittelsimulanz; wechselwirkung; stoffübergang; migration; verbraucherschutz; lebensmittelsicherheit; , Lebensmitteltechnologie |
